Ralf Majer-Abele
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Mittleres Beben

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Seit Jahrzehnten ist das Machtgefüge im deutschen Zoofachhandel nahezu unverändert. So wie im Fußball die Münchner Bayern die Nase (fast) immer vorne haben, ist es in der Heimtierbranche die Fressnapf-Gruppe, die den Markt klar dominiert. Auch der schärfste Mitbewerber Das Futterhaus muss um seine Position als die unumstrittene Nummer 2 im Zoofachhandel nicht bangen – der Vorsprung vor den Nächstplatzierten ist sehr komfortabel.

Trotzdem hat die Ankündigung der Rewe, im kommenden Jahr den deutschlandweiten Rollout der stationären Zoo-Royal-Märkte voranzutreiben, in der Heimtierbranche für ein mittleres Beben gesorgt. Nicht so sehr, weil die 75 geplanten Märkte von Zoo Royal am Status quo im deutschen Zoofachhandel rütteln könnten. Schon eher, weil hinter Zoo Royal der mächtige Rewe-Konzern steht, eine der größten Handelsgruppen Europas, die im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von über 97 Mrd. Euro erwirtschaftet hat. Zum Vergleich: Die gesamte Heimtierbranche in Deutschland bringt es gerade mal auf ca. 7 Mrd. Euro.

In ein paar Jahren könnte sich die Qualität des Verkaufspersonals im Handel zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil entwickeln. Dafür sollten sich alle Akteure rechtzeitig wappnen.
Ralf Majer-Abele, Chefredakteur pet

Welch großes Wachstumspotenzial in Zoo Royal schlummert, hat das Unternehmen nicht nur in seinen vier stationären Pilotmärkten im Raum Hamburg unter Beweis gestellt. Das Unternehmen macht ernst mit seiner Omnichannel-Strategie und arbeitet zielstrebig daran, seinen Kunden ein nahtloses und kanalübergreifendes Einkaufserlebnis zu bieten. Tatsächlich präsentiert sich Zoo Royal mit tatkräftiger Unterstützung der Rewe schon jetzt in vielen Vertriebskanälen, in denen Heimtierhalter bevorzugt ihren Einkauf tätigen: in Lebensmittelmärkten, in Baumärkten, in Getränkemärkten, im Fachhandel und online. So weitgehend wird selbst Marktführer Fressnapf seine Marktpräsenz nie ausbreiten können, obwohl die Krefelder mit ihren bald 1.000 Fachmärkten auch in Zukunft unangefochten in der Pole Position bleiben dürften. Vor allem in Metropolen dürfte der Wettbewerb künftig aber weiter zunehmen. Die führenden Ketten mögen dort stark vertreten sein. Unangreifbar sind sie nicht. Sollte es Zoo Royal tatsächlich gelingen, in Großstädten wie Berlin, München, Köln, Frankfurt und Stuttgart frequenzstarke Standorte zu akquirieren, an denen großflächige und modern eingerichtete Erlebnismärkte entstehen, müssen sich die Wettbewerber warm anziehen. Am besten tun sie…

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