Sie nennen sich Jupiter oder Helios, Mercury oder Neptun, Luna oder Taurus – und sind allesamt Linien aus dem Produktuniversum von „Astropet“. Die Co-Founder Corben Pape und Jason Liu wollen mit „Astropet“, der Marke des Start-ups Petrhein, das Zusammenleben von Mensch und Tier smarter gestalten. Seit der Gründung 2023 treibt die beiden Jungunternehmer nicht nur die Leidenschaft für Tiere wie Hunde und Katzen voran, sondern auch die Faszination für praktische Produktinnovation aus Fernost. Mit technischen Möglichkeiten, die das Wohl von Tierhaltern und ihren Fellnasen vereinen, wollen sie eine Nische im Heimtiermarkt füllen.
Es ist weniger ein Trend als ein zeitgemäßes Phänomen in der Gesellschaft: berufstätig, Familienmitglied, viel unterwegs – und trotzdem verantwortungsbewusster Heimtierbesitzer. Die Generation Y mit flexiblem Lebensstil und doch einem Haustier als Familienmitglied definiert „Astropet“ als seine Kernzielgruppe.
„Wir wollen das Tierhalterdasein, das auch Pflichten mit sich bringt, ein Stück entspannter gestalten. Die Freiheit, auch einmal länger von zuhause fern zu bleiben, soll keine Lebensqualität beim Tier einbüßen“, erklärt Pape.
Ganz konkret heißt das: „Herkömmliche Katzentoiletten erfordern tägliche Aufmerksamkeit und regelmäßige, manchmal sogar mehrmalige Reinigungen. Die Katzentoiletten von ‚Astropet‘ erledigen das alles – vollautomatisch.“ Was bleibt, sind eine saubere Katzenumgebung, ein geruchsfreies Zuhause und mehr Quality-Time mit dem Tier – so das Produktversprechen.

Ein Zuhause zum Wohlfühlen
Die Unternehmensgründer sehen sich als Pioniere einer neuen und verantwortungsbewussten Art der Tierversorgung. „Smart homes for pets“ heißt ihre Ideologie: „Im Mittelpunkt steht bei ‚Astropet‘ aktuell die Katze. Sie ist weiterverbreitet und ein sehr reinliches Tier. Gerade bei Hauskatzen ist der Bedarf an smarten Produkten höher“, so Pape und blickt stolz auf vier verschiedene selbstreinigende Katzentoiletten, drei Trinkbrunnen und einen Futterautomaten.
Das Katzenklo, das optisch ein wenig an eine Waschmaschine erinnert, ist bislang der Topseller: eine Tüte am Boden fängt die Hinterlassenschaften auf, dieses wird einmal in der Woche gewechselt. Die Duftkapsel und das Streu schützen vor unangenehmen Geruch. Aber damit nicht genug: In der dazugehörigen App werden Statistiken zum Katzengeschäft (wie häufig oder wann) und zur Katze (Gewicht etc.) registriert und festgehalten. So hat jeder Besitzer auch Gesundheitsaspekte stets im Blick. Der automatische Reinigungsprozess startet nur dann, wenn das Tier nicht anwesend ist.
Was intelligent, benutzerfreundlich und nach einem innovativen Problemlöser klingt, hat jedoch seinen Preis. Die Preisspanne für den Topseller „vollautomatische Katzentoilette“ liegt aktuell zwischen 300 und 600 Euro. Je nach Bedarf und Budget kann das Modell variieren – von offen oder geschlossen, über klein oder groß, bis hin zur Button- oder App-Steuerung. „Uns ist bewusst, dass der Preis eine Schwelle sein kann. Aber der Mehrwert der flexiblen Alltagshilfe, die Stressreduktion und mehr Zeit für Wohlfühl-Momente, wer wünscht sich das nicht“, argumentiert Pape. Zum Rundum-Sorglos-Paket gehören noch weitere ergänzende Produkte wie die Beutel für die Toiletten, Futteraufbewahrungsboxen und vieles mehr.
Gut zu wissen
• 2024 wurden Katzentoiletten in fünfstelligen Stückzahlen verkauft.
• Die Höhe des Investments liegt im siebenstelligen Bereich.
• 50 Prozent des Umsatzes werden in eigenen Shops erwirtschaftet, 50 Prozent über Online-Marktplätze wie Amazon, Otto, Kaufland, Fressnapf, Saturn und Media Markt.
• Der Fokus liegt primär auf dem deutschen Markt, es gehen aber auch Bestellungen aus Nachbarländern wie Österreich, Frankreich und Italien ein.
• „Astropet“ will in den nächsten drei Jahren die Nummer 1 für smarte Katzentoiletten in Europa werden.
Erfrischend anders ist auch die Denkweise, nach der bei „Astropet“ agiert wird: „Im Unternehmen leben wir flache Hierarchien, Kommunikation auf Augenhöhe, um Transparenz und Vertrauen zu schaffen – das wird auch nach außen transportiert“, dabei setzten die Geschäftsführer auch gezielt auf einen Kundenservice, der sich unter anderem darum kümmert, dass jedes Einzelteil der Toiletten austauschbar ist.
Papes ganz persönliche Art vorzugehen ist eher amerikanisch, aber für ihn von Erfolg gekrönt. „Erst machen und dann überarbeiten“, lautet seine Devise. Denn oft zeigen sich erst in der praktischen Anwendung Dinge, die in der planerischen Theorie nicht absehbar waren. So kann gezielt reagiert und verbessert werden. „Der Vorteil ist, dass wir die Herausforderung, zu wachsen, in einem gewissen Rahmen flexibel annehmen können. Unser Investor CTG stärkt uns finanziell den Rücken – ohne unseren Mutterkonzern hätten wir nicht so schnell wachsen können“, erklärt er.

Ausblick 2025
Eines der Ziele für dieses Jahr sei es, eine „Astropet“-Katzentoilette im Fachhandel stehen zu sehen: „Vertriebsleiter Pascal Menzel kümmert sich aktuell um die Platzierung“, freut sich Pape. „Ein großes Thema dabei ist: In wie weit passen wir tatsächlich in den stationären Einzelhandel?“ Kontakte gebe es bereits, allerdings war bislang der Preis ein kritisches Thema. „Der kann allerdings bei mehr Stückzahlen auch entsprechend geringer werden, da gibt es durchaus Potenzial. So kommen wir gleich zum nächsten Thema, das uns beschäftigt: Wie bekommen wir das Produkt massentauglich?“
Zu den nächsten Schritten zählt Katzenstreu im Abo, das zusammen mit der Toilette angeboten wird. So kann die Toilette auch günstiger erworben werden. Beim Streu handelt es sich um spezielles Produkt, das wenig staubt oder klumpt, und noch besser verträglich für die Toilette ist – ein Produktschritt, der zur Strategie passt.
Gemeinsam mit ihrem Team werden die Co-Founder von „Astropet“ zudem viel auf Messen vertreten sein, um weitere Kontakte zu Handel und Industrie aufzubauen. „Aktuell planen wir, an zehn Messen teilzunehmen, aber auch unsere Präsenz online und auf Social-Media-Kanälen weiter zu verstärken, um weitere Kunden zu erreichen.“
Zwar kann bei einem Unternehmen, das aktuell seinen Schwerpunkt im D2C-E-Commerce hat, schlank gearbeitet werden – aber ohne das passende Know-how geht es auch nicht: „Einige Mitarbeitende haben wir von unserem Mutterkonzern CTG mitgenommen, aber wir suchen weitere Verstärkung. In den administrativen Bereichen oder Design hätten wir noch Potenzial. Aber Schritt für Schritt, denn es ist nicht immer leicht, die passenden Menschen mit Know-how und dem Mut, sich auf ein Start-up einzulassen, zu finden.“ Alle Abteilungen arbeiten eng verzahnt, denn Pape ist überzeugt davon, „dass noch bessere Ergebnisse entstehen, wenn gemeinsam an etwas gearbeitet wird, unterschiedliche Blickwinkel einfließen und bestehende System immer wieder überdacht werden.“ Den digitalen Wandel mit innovativen Produkten zu begleiten, das macht für ihn den besonderen Reiz aus – heute wie morgen „smart homes for pets“ zu gestalten.
Dies ist die Langversion des Beitrags aus der Printausgabe pet 4/2025