Kaum ein Bereich wurde von der Corona-Pandemie so hart getroffen wie das Messegeschäft. Auch in der Heimtierbranche ist diese Entwicklung spürbar. Vor allem bei den meisten Verbrauchermessen ist längst noch keine Normalität eingekehrt. Das haben Tierisch Gut und Animal Ende des vorigen Jahres ebenso gezeigt wie im März die Aqua Fisch und die Haustiermesse Wien. Ihre Besucherzahlen waren zwar vor dem Hintergrund von Inflation und Kaufzurückhaltung alles andere als schlecht. Das Niveau vor der Corona-Krise haben sie jedoch alle noch nicht wieder erreichen können. Die erzwungene Pandemie-Pause hat ohne Zweifel ihre Spuren hinterlassen.
Ein schwacher Trost ist, dass es in anderen Branchen auch nicht besser aussieht. Im Gegenteil: Bei den meisten Messen ist man derzeit froh, dass die Besucherverluste im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit nicht noch höher als 20 Prozent ausfallen. Selbst zur Stuttgarter Verbrauchermesse CMT, einem vor der Pandemie zuverlässigen Publikumsmagneten, sind vor kurzem deutlich weniger Besucher als in der Vergangenheit gekommen – und das, obwohl sich die Touristikbranche wieder stark im Aufwind befindet.
Der für die Messewirtschaft zuständige Branchenverband Auma rechnet damit, dass bei den meisten Messen frühestens im kommenden Jahr wieder die Besucherzahlen wie vor der Corona-Pandemie erreicht werden dürften. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass sich die wirtschaftliche Situation und vor allem die Verbraucherstimmung auch wieder bessern wird.
Doch mit der Konjunkturlage allein lässt sich der schwierige Neustart vieler Messen nicht erklären. Seit der Pandemie lassen auch in der Heimtierbranche immer mehr Industrie- und Handelsfirmen ihre Endverbraucherkommunikation verstärkt über digitale Kanäle laufen. Sie sind aktiver in den sozialen Netzwerken, investieren in Apps und beschäftigen sich mit einer Suchmaschinenoptimierung ihrer Website. Das sorge, so sagen sie, für eine individuellere und nachhaltigere Kundenansprache. Und bringe mehr, als nur Präsenz auf Publikumsmessen zu zeigen. Deren Veranstaltern sollte das zu denken geben. Und es sollte sie dazu animieren, künftig stärker daran zu arbeiten, auf ihren Messen für Besucher und Aussteller einen größeren Mehrwert zu bieten. Nur dann besteht die Möglichkeit, dass es für sie auch wieder aufwärtsgeht.
Ihr
Ralf…