Ralf Majer-Abele
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Ein dauerhafter Trend

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In der Heimtierbranche gibt es nicht besonders viele Trends, die sich dauerhaft etablieren konnten. Einer davon ist das Barfen. Aus einer kleinen Nische hat sich diese Fütterungsform in nur wenigen Jahren zu einer etablierten Warengruppe entwickelt, die besonders bei Hundebesitzern große Beliebtheit gewonnen hat. Für viele von ihnen stellt Barfen sogar die einzige natürliche und artgerechte Ernährungsmethode für Hunde dar.

Der Zoofachhandel hat diesen Trend schnell auf­gegriffen und an ihm bis jetzt konsequent festgehalten. Daran änderte auch nichts, dass in den zurückliegenden beiden Jahren die Energiepreise kräftig nach oben geschossen sind und die Lagerung von Frostnahrung sehr teuer wurde. Auch die von Anfang an lautstark geäußerte Kritik von Tierärzten am Barfen hat dem Aufschwung der Rohfleischfütterung keinen nennens­werten Abbruch getan. Manche Veterinäre haben sich mit dem Barf-Trend inzwischen sogar arrangiert. Andere warnen nach wie vor, dass es durch Rohfleischfütterung zu einer Überversorgung mit Eiweiß kommen kann, die unter Umständen Nieren und Leber des Heimtiers schädigen könne.

Es waren zumeist kleine Unternehmen, die Barfen großgemacht haben. Sie boten eine große Vielfalt an geeigneten Zutaten, aus denen die Barfer der ersten Stunde die Menüs für ihre Hunde selbst mischten und zubereiteten. Als sich die Rohfleischfütterung bei Hunde­besitzern immer stärker zu einem populären Trend entwickelt hat, sprangen immer mehr etablierte Tiernahrungshersteller und nahezu alle führenden Handels­gruppen auf den Erfolgszug. Seit einigen Jahren wird der Barf-Markt von einer heftigen Konsolidierungswelle erfasst. Manche Firmen der ersten Stunde gaben auf oder schlüpften, nicht zuletzt wegen stark gestiegener Produktions- und Logistikkosten, unter das Dach großer Anbieter. Im Handel gibt es zwar nach wie vor viele regional tätige Barf-Shops, aber den Großteil des Gesamtumsatzes erwirtschaften mittlerweile die führenden Fachhandelsketten. Einige von ihnen haben sogar eigene Barf-Exklusivmarken eingeführt, die sie am Markt gut etablieren konnten.

Aus einer kleinen Nische hat sich Barfen in nur wenigen Jahren zu einer etablierten Warengruppe entwickelt.
Ralf Majer-Abele, Chefredakteur pet

Seit Barfen keine Nische mehr darstellt, sondern zum Mainstream geworden ist, hat sich auch die Ernährungsmethode an sich verändert. So genannte Convenience-Barf-Produkte wurden eingeführt. Dadurch konnten neue Barfer gewonnen werden. Diese wollen ihrem Heimtier zwar etwas…

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