Es gibt Snacks als Leckerli für Zwischendurch, als gesunde Nahrungsergänzung und als Belohnung beim Hundetraining oder Tierarzt. „Besonders gefragt sind Produkte für eine gesunde Ernährung und Entwicklung der Heimtiere“, sagt Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF). Viele Tierhalter bevorzugen Kauartikel ohne Zusätze wie Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe oder Farbstoffe. Bei den funktionalen Snacks steht der Zusatznutzen im Vordergrund, so gibt es beispielsweise Varianten zur Reduzierung von Zahnstein, Plaque und Mundgeruch.
Verführerische Snacks
„Auch wenn Snacks gesund sind, sollten sie insbesondere bei sensiblen Tieren zur Hauptmahlzeit passen und zu den aufgenommenen Kalorien dazugerechnet werden“, erinnert der ZZF-Präsident. Das werde häufig vergessen. „Viele Tierhalter zählen nur das als Futter, was in den Napf gegeben wird“, sagt auch Privatdozentin Dr. Petra Kölle, Oberärztin für die Ernährungsberatung an der Medizinischen Kleintierklinik der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) in München. Deshalb können Leckerli und Kauartikel zu zusätzlichen Pfunden bei Vierbeinern führen.
„Die Tischreste, Leberwurst zum Eingeben von Tabletten und kleine Belohnungssnacks summieren sich kalorienmäßig.“ Bei einem kleinen Hund könne ein Streifen getrockneter Pansen bis zu 20 Prozent des Tagesbedarfs ausmachen. Laut der Tierärztin schleppen viele Vierbeiner zu viel Gewicht mit sich herum, was zu Folgeerkrankungen wie Arthrose, Diabetes mellitus, Blasensteinen oder Herz-Kreislauferkrankungen führen kann. Insgesamt wird die Lebenszeit im Vergleich zu idealgewichtigen Artgenossen um zwei bis drei Jahre verkürzt. Wie lässt sich hier entgegenwirken? „Bei übergewichtigen Tieren ist Nassfutter die richtige Wahl, denn das Volumen ist viel größer“, rät die Tierärztin. Als Belohnungssnack eignet sich Gemüse (z.B. Möhrenstückchen) oder auch kalorienreduziertes Trockenfutter. Generell sollten Tierhalter bei Bedarf das Angebot an kalorienreduzierter Nahrung aus dem Zoofachhandel nutzen, damit ihre tierischen Lieblinge trotz reduzierter Nahrungsmenge mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Unterstützende Beratung in diesen Fragen bieten Zoofachhändler und Tierärzte.