Die Referenten des ZZF-Symposiums auf einen Blick.
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Symposium des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe

„Mehr als Tierschutz nach Maßband“

Um Tierwohl in der Heimtierhaltung ging es beim Symposium des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe (ZZF).
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Heimtiere drücken ihre Gefühle oft anders aus als Menschen. Das führt immer wieder zu Missverständnissen in der Mensch-Tier-Kommunikation. Hunde etwa empfinden viele Zeichen der menschlichen Zuneigung als bedrohlich. Und viele Tierbesitzer denken, ein Kaninchen sei entspannt, wenn man es auf den Rücken dreht oder am Nackenfell hochhebt, obwohl die Angststarre des Tiers in Wirklichkeit ein Zeichen für Alarmbereitschaft darstellt.    

Wann fühlt sich ein Heimtier wohl? Wie kann man dieses Wohlbefinden noch besser erkennen und beurteilen? Wie kann es gesteigert werden? Um all diese Fragen ging es beim nunmehr 28. Symposiums, das der ZZF gemeinsam mit dem Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt), dem Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT) und dem Arbeitskreis Zoofachhandel & Heimtiere der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) veranstaltete.  

Dr. Constanze Pape von der LMU München widmete sich der Körpersprache von Hunden und Katzen. Die Tierärztin für Verhaltenstherapie erläuterte anhand von Fallbeispielen, wie die Vierbeiner bestimmte Bedürfnisse, Unbehagen, Stress oder Aggression ausdrücken. Um die Emo­tionen von Kleintieren ging es im Vortrag von Dr. Anna-Caroline Wöhr, ebenfalls von der LMU München. Sie führte aus, dass Kleinsäuger als Beutetiere ihre Gefühle subtiler als Hunde und Katzen ausdrücken. Sie zeigte typische Anzeichen für positive und negative Emotionen auf, wie das so genannte Popcornen (freudvolle Sprünge) bei Meerschweinchen oder die von Tierhaltern häufig falsch interpretierte Angststarre bei Kaninchen. Die Fachtierärztin für Tierschutz informierte auch über Indika­toren, physiologische Parameter und Ansätze wie Grimace Scales, die Schmerzen bei Kleinsäugern an Gesichtsausdrücken erkennen und messen lassen.  

Welche Rolle spielt Refinement für das Tierwohl bei Kleinsäugern? Paul Mieske, wissenschaftlicher Mitarbeiter der FU Berlin, stellte hierzu seine Forschungen am Bundesinstitut für Risikobewertung vor. Eine Erkenntnis der Studien zur Haltung von Mäusen: Das Refinement, als Beispiele nannte Mieske ein tierschonendes Handling der Versuchstiere oder kognitive Anreicherung, erhöhe nicht die Varianz der Versuchsdaten. Auf das Wohl von Heimtieren übertragen, sollten Halter immer wieder Variationen anbieten und beobachten, was den Tieren gefällt.  

Jürgen Hirt vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz (BNA) sprach über die Haltung von Ziervögeln, von denen nach seinen Angaben allein in Deutschland…

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