Ralf Majer-Abele
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Wichtige Standortbestimmung

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Die Bekanntgabe der Jahresumsatzzahlen 2022 durch Europas führende Zoofachhandelsgruppe Fressnapf war in diesem Jahr im In- und Ausland mit besonders großer Spannung erwartet worden. Industrie und Handel erhofften sich von ihnen eine Art Standortbestimmung der Heimtierbranche in politisch und wirtschaftlich turbulenten Zahlen.

Die Botschaft, dass die Fressnapf-Gruppe im vergangenen Jahr um mehr als 11 Prozent auf über 3,5 Mrd. Euro gewachsen ist, macht deutlich, dass die Konsumflaute der als krisenresistent bekannten Heimtierbranche bislang wenig anhaben konnte. Beim Hunde- und Katzenfutter, den hauptsächlichen Umsatztreibern, sparen die Konsumenten auch weiterhin nicht. Das ist eine erfreuliche Feststellung, die für viel Erleichterung in der gesamten Heimtierbranche sorgen dürfte.

Das Wachstum der Fressnapf-Gruppe rekrutierte sich vor allem aus den hohen Auslandsumsätzen und dem starken Plus der Onlineshops – also in Bereichen, in denen Fressnapf noch viel Umsatzpotenzial sieht. Auf dem deutschen Heimatmarkt, dem nach wie vor stärksten der Fachhandelsgruppe, erzielten die Krefelder im vergangenen Jahr ein Umsatzplus in Höhe von 5,7 Prozent. Dieses Ergebnis ist überzeugend, aber begeistert nicht – vor allem vor dem Hintergrund, dass von dieser Zuwachsrate inflationsbereinigt wenig oder gar nichts übrigbleiben dürfte.

In den kommenden Jahren dürfte die Stärke de Krefelder erst richtig zu Geltung kommen.

Entscheidender aber als ein paar Prozentpunkte beim Umsatz ist die Leidenschaft, mit der Fressnapf sein Ökosystem zielstrebig und unbeeindruckt von allen globalen Krisen aufbaut. Während 2022 die Inflation wütete, die Lieferketten durchdrehten und die Angst vor hohen Energiekosten immer stärker wurde, hat sich Fressnapf vor allem auf sich selbst konzentriert. Der Fachhändler hat ständig neue Services einführt, sein Future-Store-Konzept 3.0. weiter ausgearbeitet, einen guten Kontakt zu Start-ups aufgebaut und vielfältige Instrumentarien geschaffen, um das Verhältnis zu seinen Kunden noch enger zu gestalten. In den kommenden Jahren, wenn Fressnapf sein neues Store-Konzept im In- und Ausland ausrollen wird, dürfte die Stärke der Krefelder erst richtig zur Geltung kommen.  

Im laufenden Jahr rechnet Fressnapf wieder mit einem zweistelligen Umsatzzuwachs. Auch in Deutschland, so Gründer und Inhaber Torsten Toeller, wolle die Fachhandelsgruppe wieder stärker als im Vorjahr wachsen. Sollte die globale Wirtschaft in den kommenden Monaten nicht neuen Schockwellen…

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