„Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden die Risiken und Kosten für die Wirtschaft steigen.“ Dieser Warnruf stammt nicht von dem Funktionär einer Umweltschutzorganisation. Ausgesprochen hat ihn kürzlich Luis de Guindos, der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank. Dabei bezieht sich der ehemalige spanische Wirtschaftsminister auf den Kampf von Unternehmen, Banken und Privatverbraucher gegen den Klimawandel. Die Ergebnisse des von ihm vorgestellten zweiten gesamtwirtschaftlichen europäischen Klimastresstests lassen für de Guindos nur einen Schluss zu: Wir müssen beim Kampf gegen den Klimawandel mehr Tempo machen. Denn je länger Maßnahmen gegen die zunehmende CO2-Belastung hinausgezögert werden, umso teurer wird es für Banken und Unternehmen.
Die Mahnung trifft alle, die sich in den vergangenen Monaten dem Trugschluss hingegeben haben, dass der Klimawandel wegen anderer Probleme in der Welt gerade mal Pause macht und die Bekämpfung der hohen Inflationsquote viel wichtiger sei. Auch bei den Verbrauchern haben Nachhaltigkeitsziele vor dem Hintergrund steigender Preise für Energie und Lebensmittel zuletzt keine so große Rolle mehr gespielt wie noch während der Pandemie. Die vielen Überschwemmungen, Erdbeben und Dürrekatastrophen dieses Sommers, des heißesten seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1940, sprechen jedoch eine andere Sprache. Der Klimawandel geht weiter, und seine Folgen verschonen niemanden. Ihn auszusitzen oder zu ignorieren sind keine Optionen.
In der Heimtierbranche haben bereits viele Firmen, vor allem Hersteller von Heimtiernahrung, erkannt, dass Investitionen in nachhaltige Geschäftsmodelle nicht nur alternativlos sind, sondern dass damit auch hohe Kosten eingespart werden können. Speziell bei der Energieversorgung, aber auch in Bereichen wie Logistik und Verpackung ist bei Industrie und Handel seit einigen Jahren ein Umdenken erkennbar. Ein Beispiel stellt das neue Fressnapf-Lager in Neuruppin dar, bei dessen Errichtung hohe Nachhaltigkeitsstandards in den Bereichen Ökologie und Soziales umgesetzt wurden. Bei der Verpackung, einem weiteren Bereich, in dem die Heimtierbranche einiges tun kann, liegt der Fokus mehr und mehr auf der Recycelfähigkeit von Tüten und Dosen sowie der Vermeidung von Umverpackungen. Auch in diesem Bereich wurden in den zurückliegenden Jahren enorme Fortschritte erzielt.
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