Herr Wieser, Sie sprechen auf der International Pet Conference in Bologna über den Weg der Heimtierbranche zur Digitalisierung. Was werden Ihre Hauptthesen in Ihrer Präsentation sein?
Die Digitalisierung hat unser Geschäftsumfeld in den letzten Jahren massiv verändert. Haustierbesitzerinnen und Haustierbesitzer erwarten gute Produkte. Aber sie erwarten auch relevante Erlebnisse und Services, die eine möglichst entspannte Beziehung zum Tier ermöglichen – ein Leben lang. Wir wollen das Leben von Haustieren und den Menschen, die sie lieben, bereichern. Während Tiernahrung immer unser Herzstück bleiben wird, verfolgen wir diese Ambition über den Rand des Napfes hinaus. In meiner Präsentation werde ich daher Einblicke gewähren, wie Nestlé Purina als Tiernahrungshersteller sein Geschäftsmodell durch den Aufbau eines Ökosystems zukunftsfähig macht und sich neue Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten erschließt.
Derzeit sucht die Heimtierbranche auch nach einem Weg zur Überwindung der Energiekrise. Gibt es für Sie in Ihren Produktionsstätten eine Alternative zum Gas?
Wie die gesamte Heimtierindustrie sind auch wir stark von Gas abhängig. Wir haben die Situation genau im Blick und prüfen für unsere Produktionsstandorte daneben verschiedene Handlungsoptionen, wie z.B. die Umstellung von Gas- auf Ölbrenner oder die Nutzung alternativer Brennstoffe.
Was sehen Sie für Möglichkeiten in Ihrem Unternehmen, um im schlimmsten Fall einen zeitweiligen und teilweisen Produktionsstopp abzuwenden?
Auch wenn die Entwicklung der Gasverfügbarkeit und der Energiekosten zum aktuellen Zeitpunkt nicht vorhersehbar ist, haben wir ein klares Ziel: die Versorgung mit Tiernahrung in Deutschland sicherzustellen. Wir prüfen kontinuierlich den Lagebericht der Bundesnetzagentur und sind im Austausch mit den örtlichen Gasnetzbetreibern. Gemeinsam mit unseren Branchenverbänden müssen wir darüber hinaus das Verständnis schaffen, dass Tiernahrung als Teil der Lebensmittelmittelproduktion systemrelevant ist.
Die gesamte Heimtierbranche leidet seit einigen Monaten unter Lieferproblemen, auch Ihr Unternehmen scheint Presseberichten zufolge davon nicht verschont zu sein. Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um die Lieferquote wieder zu erhöhen?
Die Nachfrage bleibt hoch und gleichzeitig fehlen vermehrt Rohwaren oder sind…