Katja's Zooeckla, Katja Thienel Fotos: Jimmy Thienel (3)
Krisenmanagerin Katja Thienel lässt sich von der Corona-Krise nicht unterkriegen. Fotos: Jimmy Thienel (3)
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Katja's Zooeckla

"Alle waren begeistert"

Not macht bekanntlich erfinderisch. Katja Thienel hat seit Mitte März ihr kleines Zoofachgeschäft Katja's Zooeckla in Nürnberg vorübergehend geschlossen und versorgt die zahlreichen Stammkunden nun über einen Lieferservice.
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Schon bevor die Kontaktsperre in Bayern verhängt wurde, zeichnete sich für Katja Thienel ab, dass sie ihr Geschäft früher oder später vorläufig schließen muss. Da die Verkaufsfläche von Katja's Zooeckla relativ klein und verschachtelt ist, war es kaum möglich, den von Politikern und Behörden geforderten Sicherheitsabstand zu den Kunden immer einzuhalten. Da es in diesem Geschäft üblich ist, dass die Kunden mit Katja Thienel über Gott und die Welt reden wollen, rauchten ihr und ihrer Mitarbeiterin abends der Kopf. Den ganzen Tag hatten sich die beiden Frauen die unterschiedlichsten Meinungen, Verschwörungstheorien und Spekulationen rund um das Coronavirus geduldig anhören müssen. "Das war kaum auszuhalten", sagt sie, "Ich musste mich immer wieder beruhigen, um nicht selbst in Panik zu verfallen."
Hinzu kommt, dass die Mitarbeiterin von Katja Thienel schon zuvor Probleme mit der Lunge hatte, so dass ein "Weiter so" aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich war. Die meisten Kunden zeigten für diese Maßnahme großes Verständnis. Einige wenige nicht: Sie schickten der Zooeckla-Chefin per E-Mail Gesetzestexte, um damit zu zeigen, dass sie trotz der behördlichen Anweisungen ihr Geschäft weiter auflassen könne. Andere meinten, sie solle sich jetzt nicht so anstellen, eine Grippe habe schon jeder überstanden.

Plan B

Katja Thienel hielt trotzdem an ihrem Entschluss fest. Sie stellte einen Plan auf, um die Versorgung ihrer Kunden mit Heimtierprodukten auch weiterhin zu gewährleisten, und legte los. So wurde in den folgenden Wochen zu bestimmten Zeiten durchs Ladengitter kontaktlos Ware verkauft. "Das ging prima, und alle waren begeistert", sagt die rege Zoofachhändlerin. Parallel dazu wurden Touren organisiert, um den Kunden die per Mail oder Telefon bestellte Ware nach Hause zu liefern. "Die Corona-Pandemie zeigt mir auch, wie genial wir alle sind, wenn wir nur zusammenhalten und uns organisieren", nimmt sie als Lehre aus der immer noch anhaltenden Krise mit.
Mit Hilfe ihres Mannes und ihres Sohns hat sich Katja's Zooeckla in weiser Voraussicht schon in den Monaten vor der Krise digital gut vernetzt. Die Homepage wurde auf Vordermann gebracht und komplett modernisiert. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen seit kurzem auch über einen Instagram-Account.
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