Wohin gehst du, Interzoo?

Durch die Verlegung der Messe auf die Arbeitswochentage hatte sich bereits im Vorfeld eine gehörige Portion Frust angestaut. Das in den letzten Jahren praktizierte Prozedere mit Freitagabend Hotelanreise, Samstag den Besuch der Geschäftspartner mit Kontaktpflege, Vorstellung der Neuigkeiten, Abarbeitung der Bestellungen, Sonntag den Messerundgang auf der Suche nach Anregungen und neuen Kontakten zur Weiterentwicklung wurde über den Haufen geworfen. 
Nicht, dass man sich über die finanzielle Einsparung eines weiteren Tagestickets und der nicht unerheblichen Nebenkosten nicht freuen würde: Das Pensum ist auch mit viel gutem Willen an einem Besuchstag nicht mehr zu schaffen. Auf der Strecke bleibt dann der zweite Teil mit den nachhaltigen Erfahrungen.
Zur Steigerung des Leidensvermögens kam dann in diesem Jahr noch hinzu, dass man genötigt wurde, die Trollys abzugeben. Der sorgsam geplante Rundgang geriet nun vollkommen durcheinander. Bestellzettel wurden beim Umpacken vergessen, und der Stauraum für Prospekte, Preislisten etc. musste an der Garderobe zurückgelassen werden. Wertvolle Zeit ging verloren. Noch größeren Ärger verursachte die Tatsache, dass eine größere Anzahl von Besuchern dann doch mit ihren rollenden Taschen im Messebereich unterwegs war.

Eine Möglichkeit der Internet-Voranmeldung ohne Kaufabschluss des Eintrittstickets ist leider nicht möglich. Die im Vorfeld bereits abgestimmten Daten gehen unweigerlich verloren. Welcher Einzelhändler kann schon mit Gewissheit eine Woche im Voraus den Messebesuch bezahlen, wenn ihm keine Möglichkeit der Erstattung des Kaufpreises bei Stornierung gewährt wird? Wieder dauerte es eine ganze Weile, bis alle Hürden zum Einlass genommen wurden.
Seit 1994 besuche ich die Interzoo regelmäßig. Aus meiner Sicht verändert sich die Messe immer mehr zu einer Marktbörse für internationale Geschäftspartner. Für die kleineren Einzelhändler und Einsteiger wird das Eis immer dünner.