Birgit Mauroner
Leistungsschwankungen verstehen und erkennen
Das oberste Ziel von Training ist, Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufzubauen. Dazu sollte eine Führungskraft zunächst verstehen, dass Menschen nicht immer auf dem gleichen Leistungsniveau arbeiten können. Menschen durchlaufen Leistungszyklen und brauchen in den unterschiedlichen Phasen des Leistungszyklus unterschiedliche Unterstützung.
Im ersten Teil des Leistungszyklus arbeitet sich der neue Mitarbeiter ein. Er ist motiviert, erbringt Leistungen, erreicht Ziele und wird täglich besser und sicherer. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen Sie von einer Fehlentscheidung bei der Einstellung des Mitarbeiters ausgehen. Gestehen Sie sich diesen Fehler ein, reagieren Sie darauf und korrigieren Sie ihn. Einstellungsfehler lassen sich nicht durch Training beheben. Ansonsten ist dies die Zeit für regelmäßige Unterstützung durch Gespräche und Rollenspiele, mit Ihnen oder anderen erfahrenen Mitarbeitern.
In der zweiten Phase erreicht der Mitarbeiter sein höchstes Leistungsniveau. Er denkt, jetzt alles zu wissen und zu können. Wenn Sie versuchen, ihn zu diesem Zeitpunkt zum Training zu schicken, dann wird er sich widersetzen und dies als reine Zeitverschwendung ansehen. In dieser Phase ist es wichtig, dem Mitarbeiter die entsprechende Anerkennung für seine Leistungen zukommen zu lassen und so seine Motivation zu stärken.
In der dritten Phase beginnt er, Selbstvertrauen zu verlieren. Die Dinge gehen ihm nicht mehr so gut von der Hand. Es gibt ein Problem, nur welches? Es könnten schlechte Arbeitsgewohnheiten sein, die sich durch Routine eingeschlichen haben, Probleme mit der Arbeitsorganisation, mangelnde Zielorientierung oder andere Schwierigkeiten.
Jetzt ist die Zeit für Training gekommen. Wenn Sie als Führungskraft das Problem rechtzeitig erkennen und durch Gespräche und Beobachtung identifizieren können…