Man muss kein Prophet sein, um ahnen zu können, wie der Preiskampf zwischen den großen Lebensmittelkonzernen und den mittelständischen Fachhandelsunternehmen ausgeht. In den USA hat selbst eine vergleichsweise mächtige Zoofachhandelskette wie Pets Mart vor der Werbepower und landesweiten Omnipotenz von Wal Mart & Co. kapitulieren müssen. Erst seit Pets Mart sich auf seine Fachkompetenz besonnen hat und qualitativ nachrüstete, gehen auch die Gewinne wieder nach oben. Das sollte den deutschen Fachhändlern zu denken geben. Denn: Ein Zoofachhändler wird von einem Tierhalter nicht aufgesucht, weil man dort besonders günstig einkaufen kann, sondern weil er dort ein umfangreiches Sortiment, gute Beratung und Service erwartet. Leider werden diese Erwartungen oft nicht erfüllt, weil viele Zoofachhändler dazu nicht mehr in der Lage sind. Personell nicht, weil in einigen Ketten immer mehr mit ungelernten Teilzeitkräften statt mit Fachkräften gearbeitet wird. Qualitativ ebenfalls nicht, weil es immer noch Zoofachhändler gibt, die beispielsweise bei Tieren nur noch Billigangebote im Programm führen. Ein solcher Fachhändler verliert sein Gesicht und wird austauschbar.
Ist Geiz wirklich geil, wenn sich ein Fachhändler immer stärker zu einem Discounter entwickelt? Sicher nicht! Er nützt nur den wirklichen Discountern und führt den Fachhandel in die Sackgasse. Doch auch in der Industrie gibt es Tendenzen, dass bei der Qualität immer mehr gespart wird. Den Vorwurf, dass einzelne Hersteller plötzlich klammheimlich die Zusammensetzung ihres Futters ändern und hochwertige Inhaltsstoffe gegen billigere Bestandteile austauschen, erheben immer mehr seriöse Zoofachhändler, die noch nicht auf der Billigschiene abgefahren sind. Alles andere als geil sind auch skrupellose Zubehörhersteller, die das Äußere eines hochwertigen Produkts bis ins Detail kopieren, dafür allerdings minderwertige Materialien…