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Großhandel I: Mit dem Rücken zur Wand

Der Trend zur Konzentration hat auch den Zierfisch-Großhandel in Deutschland längst erfasst. Ein Großteil des Umsatzes wird mittlerweile von einigen wenigen Unternehmen erwirtschaftet

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Wie im Zoofach-Einzelhandel mussten in den zurückliegenden Jahren auch Zierfisch-Großhändler ihren Betrieb dicht machen. Zwar ist das Angebot an regional tätigen Unternehmen im Vergleich zu anderen Segmenten der Branche immer noch beachtlich groß, doch viele von ihnen klagen in diesem Jahr über sinkende Umsätze. Schon seit dem Sommer herrscht in den meisten Betrieben Krisenstimmung, die bundesweite Kaufzurückhaltung der Aquarianer schlägt sich auch auf den Großhandel nieder. Unternehmen mit einer schmalen Kapitaldecke, die auf den Umsatzrückgang in diesem Jahr nicht gefasst waren, kämpfen um ihre Existenz. Ein Trend zur Konzentration ist im Zierfisch-Großhandel eindeutig sichtbar.
Unter der Kaufzurückhaltung vieler Aquarianer leidet auch der Zierfisch-Großhandel.
Nach vorsichtigen Schätzungen erwirtschaftet der deutsche Zierfischgroßhandel ca. 25 bis 30 Mio. €. Dem gegenüber stehen ca. 50 Mio. €, die der Zoofachhandel mit Zierfischen umsetzt. Die Differenz zwischen diesen Zahlen erklärt sich daraus, dass viele Zoofachhändler von Züchtern und Großhändlern aus dem umliegenden Ausland beliefert werden oder ihre Fische direkt importieren. Vor allem in Tschechien gibt es einige Großhändler, die schon lange am Markt tätig sind und in der Branche einen guten Ruf genießen. Seit dem EU-Beitritt von Tschechien gibt es allerdings vielfach Qualitätsschwankungen bei den Fischen. Das liegt einmal daran, dass inzwischen neue tschechische Anbieter auf den deutschen Markt drängen, von denen es nicht alle mit der Qualität so genau nehmen. Eine weitere Ursache: Viele tschechische Zuchtbetriebe beliefern inzwischen den Zoofach-Einzelhandel direkt, was sich nicht immer positiv auf die Qualität der Fische auswirkt.
Am gefragtesten sind nach Stückzahlen Rote Neon, Neonsalmler, Neon Tetra, Guppy, Platy und Schwertträger. Der deutsche Zierfisch-Großhandel bezieht den Großteil seiner Zierfische aus Asien. Hauptimportländer sind Singapur, Thailand und Hongkong. Auch aus Südamerika und den europäischen Nachbarländern Tschechien, Belgien und den Niederlanden werden Fische bezogen. Deutschland ist mit einem Umsatzvolumen in Höhe von 21 Mio. $ (ca. 16,8 Mio. €: in 2000) nach den USA und Japan weltweit drittgrößter Zierfisch-Importeur. Weltweit werden mit Zierfisch-Importen Umsätze in Höhe von ca. 245 Mio. € erwirtschaftet.
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