2001, Nr. 3, S. 4 Kommentar Viele Fragezeichen hinter Wiesbaden Den Machern der DeZooFa dürfte ein Stein vom Herzen gefallen sein. Mit 117 Ausstellern, die sich bis Redaktionsschluss dieser pet-Ausgabe für die erste nationale Heimtiermesse in Wiesbaden angemeldet haben, wurde ein erstes Etappenziel erreicht. Angesichts der Negativstimmung, die monatelang gegen die DeZooFa geschürt wurde, ist dieses Ergebnis beachtlich. Zur überschäumenden Freude besteht allerdings (noch) kein Grund. Denn die meisten "Großen" der Branche die Zugpferde jeder Messe sucht man im vorläufigen Ausstellungsverzeichnis für die Wiesbadener Messe vergeblich. Marktführer Effem wird definitiv nicht kommen. Vitakraft, Gimborn, Hagen, Friskies, Tetra und Sera auch nicht. Ebenso werden nach derzeitigem Stand auf der DeZooFa fehlen: Royal Canin, Eheim, Müller & Pfleger, Trixie und Animonda. Ob die Ankündigung der Fressnapf-Gruppe, auf ihre Hausmesse im Frühjahr zugunsten der DeZooFa zu verzichten, an dieser Situation etwas ändern wird, ist noch ungewiss. Wenn ja, dürfte es Probleme anderer Natur geben: Die Hallen in Wiesbaden sind knapp zehn Wochen vor Beginn der Messe schon nahezu ausgebucht. Die meisten Mitglieder des Industrieverbands Heimtierbedarf kehren der DeZooFa vorerst den Rücken. Erst wenn es der Wirtschaftsgemeinschaft Zoologischer Fachbetriebe (Wige) gelingen sollte, mit ihrer Wiesbadener Messe eine Art Sogwirkung auf die ausufernde Zahl der Hausmessen auszuüben, sieht sich der IVH zu einer Änderung seiner derzeitigen Position bereit. Das letzte Wort ist in dieser Angelegenheit mit Sicherheit noch nicht gesprochen. Insgeheim hoffen viele in der Branche immer noch auf eine baldige Annäherung zwischen der Wige und den Kooperationen Sagaflor und Egesa, um zu verhindern, dass in Interzoo-freien Jahren künftig sowohl in Kassel als auch in Wiesbaden Fachmessen stattfinden werden. Viel wird in dieser Frage davon abhängen, inwieweit die DeZooFa vom Zoofachhandel angenommen wird. Wird sie ein Flop, wäre es ratsam, sie schnellstens wieder einzustellen. Wird sie aber ein Erfolg, könnte sie sich zu einer Dauereinrichtung entwickeln, die im Idealfall die zerstrittene Branche im Interzoo-freien Jahr wieder unter ein Dach bringt. Ihr Ralf Majer-Abele