KOMMENTAR
Dialog mit Tierschützern fortsetzen
Der Mai...
wurde in diesem Jahr tatsächlich zum Wonnemonat der Zoofachbranche.
Mit einem Rekordangebot an neuen Produkten und Dienstleistungen präsentierte
sich die "Interzoo" als international führende Zoobedarfsmesse
der Superlative. Sicherlich ist der Einwand einiger Zoofachhändler
nicht ganz unbegründet, daß bahnbrechende Neuheiten in diesem
Jahr eher Seltenheitswert hatten. Unter dem Strich gab die Messe dennoch
ein gutes Bild nach außen ab, das sich in einer alles in allem ziemlich
positiven Berichterstattung durch die Medien widerspiegelte. Das hohe Qualitätsniveau
der vorgestellten Produkte führt auch Vorwürfe radikaler Tierschützer
ad absurdum, daß die Heimtierbranche inkompetent sei und in der Aquaristik
angeblich jährliche Verlustzahlen von 80 Mio. Fischen allein in Deutschland
anfielen.
Daß die Realität anders aussieht, so meine ich, muß künftig
noch stärker in die breite Öffentlichkeit durchdringen. Da sollten
Verbände, der Handel, die Industrie und auch die Fachpresse an einem
Strang ziehen. In einer mehrteiligen Artikelserie wird sich das pet-Euro-Fachmagazin
in den kommenden Monaten detailliert mit dem Thema Tierhaltung im Zoofachhandel
auseinandersetzen. Ziel ist nicht nur, zu einer Versachlichung der jüngsten
Debatte beizutragen, sondern auch einen längerfristigen Dialog zwischen
Branchenvertretern, Politikern und Tierschützern herzustellen. Die
polemischen Attacken des PAKT sollten innerhalb der Branche nicht den Blick
dafür verschließen, daß nicht wenige Tierschützer
inzwischen durchaus die Leistungen des Zoofachhandels anerkennen. Vor Überreaktionen
sei deshalb gewarnt!
Einen Meinungsaustausch...
in Gang zu setzen, ist auch die Absicht der 3. pet-Gesprächsrunde,
die sich mit der Entwicklung des Zoofachhandels in Ostdeutschland auseinandersetzen
wird. Dieser hat in den vergangenen sechs Jahren seit der Wiedervereinigung
einen gewaltigen Aufschwung erlebt. Eine Reihe erstklassiger Zoofachgeschäfte
zwischen Rostock und Chemnitz kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,
daß fehlendes Kapital, unklare Eigentumsverhältnisse und eine
weiterhin niedrige Kaufkraft den ostdeutschen Zoofachhandel weiterhin vor
große Probleme stellen. Preisaggressive Mitbewerber aus dem Baumarkt-
und Gartenbereich machen den ostdeutschen Zoofachgeschäften das Leben
zusätzlich schwer. Wenig Freude im Handel wird auch die Absicht der
"Freßnapf"-Gruppe auslösen, sich im Herbst nach Ostdeutschland
auszudehnen.
Wie geht es in den neuen…