Der Deutsche Tierschutzbund und Pro Wildlife warnen davor, „Exoten“ als Heimtier anzuschaffen. Die Haltung der anspruchsvollen Tiere bedürfe verschiedener technischer Hilfsmittel, die sich durch einen hohen Energiebedarf auszeichnen, führt der Deutsche Tierschutzbund aus und befürchtet angesichts steigender Energiepreise eine „Flut“ abgegebener oder ausgesetzter Exoten in den Tierheimen.
„Wenn der Strompreis auf 50 Cent pro Kilowattstunde steigt, wird bei der Haltung einer Bartagame allein die UV-Beleuchtung mit jährlich rund 230 Euro zu Buche schlagen. Hinzu kommen weitere Betriebskosten sowie Futter und Tierarztkosten. So kommt man für eine kleine Echse schnell auf 500 bis 800 Euro pro Jahr“, sagt Patrick Boncourt, Reptilienexperte beim Deutschen Tierschutzbund. Er befürchtet, dass sich einige Tierhalter solch hohe Haltungskosten künftig kaum noch oder gar nicht mehr leisten können. „In den kommenden zwölf bis achtzehn Monaten rechnen wir bundesweit mit einem deutlichen Anstieg an abgegebenen oder ausgesetzten Tieren“, meint Boncourt.
„Es besteht dringender Handlungsbedarf“, ergänzt Katharina Lameter von Pro Wildlife und nennt eine Regulierung von Exotenhaltung und -handel als dringend notwendig. Zukünftige Tierhalter sollen demnach vor der Anschaffung eines Tieres die nötigen fachlichen Kenntnisse nachweisen müssen.