Der Vita Cube, ein Hochregallager, macht fünf Außenlager und den Werksverkehr überflüssig. 
Der Vita Cube, ein Hochregallager, macht fünf Außenlager und den Werksverkehr überflüssig. 

Vitakraft

Das Miteinander besser machen

Es geht heute nicht mehr darum, ob sich ein Unternehmen für Nachhaltigkeit engagiert, sondern wie und in welchem  Umfang, wie Vitakraft betont.

Vitakraft hat seinen aktuellen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht – natürlich auf klimaneutralem Papier. Die Nachhaltigkeitsstrategie hört hier auf den Namen Vita-Planet und umfasst die drei Bestandteile der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aspekte. Nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum, Punkte eins, soll eine positive Entwicklung aller Beteiligten gewährleisten. „Wir handeln nachhaltig für den Erhalt der Natur, den Schutz der Artenvielfalt und die Schonung sämtlicher Ressourcen“, heißt es zu Punkt zwei. Und im dritten Punkt, Soziales, will das Unternehmen, dass die Mitarbeiter Verantwortung übernehmen und verschiedene Kulturen, Ansichten und individuelle Bedürfnisse schätzen.

Seit 1837 steht der Hersteller für eine vielfältige Produktauswahl für Heimtiere, darunter nach eigenen Angaben die Nummer-1-Marke für Hundesnacks in Deutschland und weltweite Topmarken in den Segmenten Nager- und Vogelfutter. 1.100 Kollegen arbeiten an sieben Produktionsstandorten in vier Ländern und einem Export in über 50 Länder. Seit 2019 kümmert sich ein interdisziplinäres Team aus acht Unternehmensbereichen um das Thema Nachhaltigkeit und beleuchtet durch seine heterogene Zusammensetzung unterschiedliche Blickwinkel.

Ein dreiteiliges Leitbild fungiert für alle als Kompass, wie in dem Bericht beschrieben wird. Unter Vision „verstehen wir die enge Beziehung von Mensch und Tier und wollen das Miteinander jeden Tag besser machen“. Die Mission lautet, nachhaltig mit Passion und Empathie für die Bedürfnisse der Tiere und ihrer Halter hochwertige Produkte zu entwickeln. Als Werte werden die Säulen herausragende Leistung, partnerschaftliches Arbeiten, Innovationsstärke und verantwortungsvolles Handeln angegeben.

Energie und Rohstoffe

Für das weltweit agierende Unternehmen sei es selbstverständlich, die Strategie an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen auszurichten. Im Fokus steht die ökologische Dimension mit den wesentlichen Themen CO2-Emissionen, nachhaltige Rohstoffnutzung und Biodiversität. Um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren, hat sich Vitakraft als ersten Schritt der SBTi-Initiative angeschlossen, die wissenschaftliche Standards für die Entwicklung von Klimazielen definiert.

„Einen ersten großen Schritt zur Reduktion unserer CO2-Emissionen konnten wir 2021 mit der Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen erreichen.“ Weitere Energiesparmaßnahmen folgten wie die Inbetriebnahme einer Brennstoffzellenanlage in Kombination mit einem Nahwärmenetz. Seit 2022 ist das Hochregallager Vita Cube in Betrieb, wodurch fünf Außenlager und der interne Werksverkehr überflüssig wurden, heißt es im Bericht.

Im Fuhrpark seien schon einige Elektrofahrzeuge im Einsatz und seit 2023 gebe es ein vollelektrisches Poolfahrzeug für die Mobilität der Kollegen im Bremer Umfeld. Schließlich werden mit der Einführung eines Energiemanagementsystems kontinuierlich die Energieverbräuche und mögliche Optimierungsansätze verfolgt.

Vitakraft pet care
Vitakraft Treaties in der Produktion. (Quelle: Vitakraft pet care GmbH & Co. KG)

Neben Energie- und Treibstoffverbrauch hinterlassen auch alle Materialien zur Herstellung der Produkte einen ökologischen Fußabdruck. Im Portfolio seien drei wesentliche Rohstoffe identifiziert worden, die relevante Auswirkungen auf Umwelt und Biodiversität haben: Nummer eins ist Soja, dessen Einsatz weitestgehend reduziert und die verbleibende Menge aus europäischem Ursprung oder zertifizierten Quellen bezogen werden soll. 2019 lag der Anteil des verwendeten Sojas aus solchen Quellen demnach bereits bei 65 Prozent – und konnte bis 2023 auf 99 Prozent gesteigert werden.

Rohstoff Nummer zwei ist Fisch und hier sollen bis Ende dieses Jahres alle Fisch- und Fischnebenerzeugnisse ausschließlich aus MSC- oder ASC-zertifizierten Quellen stammen, um naturverträgliche Fischerei oder Aquakultur zu unterstützen. Palmfrüchte, Punkt drei, haben seit Jahren nur noch RSPO-zertifizierte Ursprünge, versichert Vitakraft. Nur wo es technologisch nicht vermeidbar sei, werde überhaupt noch Palmöl oder -fett verwendet, nach und nach soll es aus den Rezepturen entfernt werden.

Bei Verpackungen haben die Haltbarkeit sowie der optimale Schutz der Produkte höchste Priorität, damit kein Futtermittel verschwendet werde. Dabei kommen Kunststoff, Papier und Pappe zum Einsatz. Das Ziel ist es, nur noch recyclingfähiges Packmaterial einzusetzen und den Materialverbrauch zu reduzieren. Für einzelne Produktgruppen konnte bislang noch kein wiederverwertbares Verpackungsmaterial umgesetzt werden, berichtet das Unternehmen weiter, weil die Qualitätsanforderungen spezifische Barriereeigenschaften erfordern, die derzeit so mit Recyclingkunststoff noch nicht möglich sind. Weil diese Gruppen gleichzeitig einen wachsenden Anteil im Sortiment einnähmen, sei der Anteil wiederverwendbarer, flexibler Kunststoffe von 60 Prozent auf 53 Prozent gesunken. „Dennoch halten wir an dem Ziel fest, bis zum Ende des Jahres alle am Standort Bremen verarbeiteten, flexiblen Kunststoffe auf recyclingfähiges Material umzustellen.“

Biodiversität und Wald

Für mehr Biodiversität setzt sich Vitakraft auch dadurch ein, dass in den Außenanlagen rund um die Firmenzentrale ökologische Nischen geschaffen wurden, die ein stabiles Ökosystem fördern. Mitarbeitende können seit 2020 ein Job-Fahrrad leasen. Um der Überflussgesellschaft etwas entgegenzusetzen, wurde zudem Vita Share gegründet, eine Anlaufstelle, um Kollegen gut erhaltene Gegenstände zur Verfügung zu stellen.

Und es geht weiter: Auf 4.000 m2 Fläche am Headquarter wird eine großflächige Photovoltaikanlage gebaut, weitere PV-Module sind auf einzelnen Dächern und einem Fahrradunterstand geplant. Zusammen sollen sie in Zukunft dafür sorgen, dass Vitakraft 16 Prozent seiner für den Campus benötigten Energie selbst produzieren kann.

Vitakraft pet care
Hier auf diesem Waldstück in Niedersachsen entsteht der Vita Forest. (Quelle: Vitakraft pet care GmbH & Co. KG )

Und im Harz startet mit dem Vita Forest ein regionales Projekt: Wo zunehmende Dürreperioden, Stürme und der Borkenkäfer große Baumbestände in den niedersächsischen Wäldern zerstört haben, engagiert sich das Unternehmen für eine Aufforstung. Die Pflanzung beginne auf einer Fläche von zwei Hektar und werde im Laufe der Zeit erweitert. Aus einer ehemaligen Fichtenmonokultur soll so ein klimastabiler Mischwald werden.

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