Hohe Inflationsraten und die quälende politische Diskussion um die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen haben sich 2023 negativ auf die Konsumstimmung in Deutschland ausgewirkt. Bemerkenswert ist, dass auch der Onlinehandel, der während der Corona-Pandemie noch zu den strahlenden Gewinnern zählte, deutliche Umsatzrückgänge hinnehmen musste. Nicht so in der Heimtierbranche: Während der Onlinehandel in nahezu allen Branchen eine Talfahrt hinlegte, gingen dessen Umsätze mit Heimtierprodukten im dritten Quartal 2023 gegenüber der Vorjahresperiode nach Angaben des E-Commerce-Verbandes BEVH sogar um 4,7 Prozent nach oben.
Preis im Fokus
Nicht erst seit den Black Days im November ist der Preis wieder zu einem bestimmenden Verkaufskriterium geworden. Nachdem die Einkaufspreise von Heimtierprodukten in den vergangenen Jahren deutlich nach oben gegangen sind, forderte der Zoofachhandel, allen voran Fressnapf und Das Futterhaus, die Industrie zu massiven Preissenkungen auf. Einige Lieferanten wie Trixie und Finnern zeigten dafür Verständnis und senkten die Preise einiger Produkte. Andere Unternehmen, vor allem Hersteller von Trockenfutter, verweisen auf eine anhaltend hohe Kostenbelastung, gerade bei Rohwaren, und verweigern sich bisher mehr oder weniger den Forderungen der großen Fachhandelsgruppen. Das hat Fressnapf dazu bewogen, seine Preise für 700 Produkte dauerhaft zu senken und darauf hinzuweisen, in nächster Zeit den Anteil ihrer Exklusivmarken wieder erhöhen zu wollen, um die Dauerniedrigpreise auch langfristig anbieten zu können. Im Klartext: Der eine oder andere Lieferant, der beim Preis nicht nachgeben will, könnte in absehbarer Zeit in den Fressnapf-Märkten an Regalfläche verlieren oder gar ausgelistet werden.