Trends treiben den Markt

„Was habt Ihr Neues?“, mit dieser Frage muss sich auch der Zoofachhandel in einem zunehmenden Maße auseinandersetzen. Wir wissen, dass insbesondere Hunde- und Katzenbesitzer gerne nach neuem Spielzeug suchen, um ihre Lieblinge zu verwöhnen. Spontankauf spielt dabei eine große Rolle. Doch es ist wie beim Bäcker: Gegriffen wird das ­frische Brot, nicht das Brot von gestern. Seit langem weiß man, dass ausschließlich mit wirklich neuen Produkten Umsatzwachstum generiert wird. Hinzu kommt, dass die Zeitspanne, in der neue Produkte auf den Markt gebracht werden müssen, seit Jahren kontinuierlich zusammenschmilzt. Aber das ist nicht nur in der Heimtierbranche so.  

Während ich diese Zeilen tippe und mich eigentlich über die seit Jahren kontinuierlich steigenden Umsatzzahlen im Zubehörbereich freuen wollte, kommen die aktuellen Marktzahlen von IVH/ZZF auf den Schirm. Und die haben Überraschendes parat: Der Markt für Bedarfsartikel und Zubehör ist im vergangenen Jahr im Durchschnitt um 0,9 Prozent zurückgegangen. Im Einzelnen geht es um -4,6 Prozent bei Hunden, -2,5 Prozent bei Katzen, -9,1 Prozent bei Ziervögeln, -2,1 Prozent bei Zier­fischen und -5,5 Prozent bei Kleintieren. Lediglich Katzenstreu ist um beachtliche 6,1 Prozent gestiegen und hat den Durchschnitt auf die „erträglich“ erscheinenden -0,9 Prozent gedrückt. Aber Hand aufs Herz: Katzenstreu ist ein Verbrauchsartikel und muss, ähnlich wie Nahrung, regelmäßig ­gekauft werden. Das funktioniert auch ohne Neuheiten und trendige Artikel. Ohne Katzenstreu beträgt der Rückgang im Markt für Bedarfsartikel und Zubehör nämlich -4,76 Prozent.

Es ist nun notwendig, über die Ursachen dieser Rückgänge zu spekulieren. Es könnte an der allgemeinen Kaufzurückhaltung liegen, ausgelöst durch Unsicherheit und gestiegene Preise zur Grundversorgung des täglichen Lebens. Doch haben auch die Hersteller und Importeure der Heimtierbranche im bisher gewohnten Maße ihre Kunden mit Neuheiten versorgt? Mit Neuheiten, die durchaus auch mal einen Trend auslösen könnten und so auch langfristig für weiteren Umsatz gesorgt hätten? Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier niemandem vorwerfen, dass er seinen Job nicht oder nur ungenügend gemacht haben könnte – doch ein Blick auf die neuen und trendigen Produkte auch in dieser Ausgabe spricht eine deutliche Sprache: Es sind ausschließlich Snacks und Nahrungsprodukte. Sie haben ein quasi naturgegebenes Potenzial für guten Umsatz. Doch wo ist das Zubehör, mit dem das Zusammenleben mit Hund…