Am 12.Juli 1982 betrat Fritz Gerke zum ersten Mal eine Zoohandlung. Dies war der Beginn einer unerwarteten, aufregenden Zeit – einer Reise durch die verschiedensten Bereiche der Heimtierbranche. Angefangen von einer kleinen Zoohandlung, über die Arbeit in einer 900 m2 großen Fressnapf-Filiale als Franchisepartner bis hin zum international tätigen Exportleiter.
1982 war das Jahr, als Helmut Kohl Bundeskanzler wurde, als Nicole mit „Ein bisschen Frieden“ den Eurovision Song Contest gewann und der Walkman erfunden wurde Als in diesem Jahr Gerke zum ersten Mal die Zoohandlung am Hansaplatz in Soest betrat, hatte er bereits eine zweieinhalbjährige Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann hinter sich. Er befand sich im vierten Semester seines BWL-Studiums.
Alles auf 60 m2
Nun eröffnete sich ihm eine ganz neue Welt: fremde und ungewohnte Gerüche, Vogelgezwitscher, zirpende Grillen, kreischende Papageien. Und nicht nur das: dutzende von algenüberzogenen Aquarien mit bunten Fischen aus aller Welt, winzige Terrarien mit Skorpionen, Vogelspinnen, Schlangen, Geckos und Mehlwürmern, rostige Käfige mit Wellensittichen, Kanarienvögeln und verschiedenen Papageien. Und zu sehen gab es in dem Geschäft auch Goldhamster, Kaninchen, Mäuse, spielende Kätzchen im Schaufenster und natürlich viele andere kleine Tiere. Darüber hinaus war der Laden völlig überfüllt mit Regalen voller Zubehör und Futter für alle Arten von Heimtieren und unzähligen Vogelkäfigen, die an Ketten von der 4,20 Meter hohen Decke hingen.
Vier Angestellte hatten alle Hände voll zu tun, die Tiere zu versorgen, zu kassieren und die hektische Kundschaft zu bedienen. Und das alles auf knapp 60 m2 Verkaufsfläche ohne Büro oder Personalraum. Alles, was das Geschäft hatte, war eine winzige Toilette und ein kleines Waschbecken in der hintersten Ecke. Das war der Ort, an dem Gerke die ersten vier Wochen meiner Semesterferien verbringen würde. Was versprochen ist, muss auch gehalten werden. Es gab also kein Zurück mehr.
Aus irgendeinem Grund faszinierte ihn diese seltsame, basarähnliche Atmosphäre, und er begann schnell, seine eigenen Ideen zu entwickeln, wie man dieses Chaos in ein modernes und organisiertes Einzelhandelsgeschäft verwandeln könnte, zumal er die Möglichkeit erhalten hatte, das Geschäft zu übernehmen. So wurde dies nicht nur ein Job in den…