Mit 1,02 Mrd. Euro hat der Markt für Heimtier-Bedarfsartikel bereits im Jahr 2019 erstmals die Milliarden-Grenze überschritten und wächst munter weiter. Nimmt man aus den 1,053 Mrd. Euro im Jahr 2020 Verbrauchsgüter wie Katzenstreu (292 Mio. Euro) heraus, ist der Bereich Hundespielzeug mit 225 Mio. Euro führend, gefolgt von Katze mit 218 Mio. Euro. Beide Bereiche sind mit jeweils knapp fünf Prozent zum Vorjahr gewachsen.
Mehr Tiere, mehr Nachfrage
Mit dem Verlauf der Corona-Pandemie haben sich mehr und mehr Menschen für die Anschaffung von Heimtieren entschieden. Denn die sozialen Kontakte wurden auf ein Minimum zurückgefahren und auch die Möglichkeit des Homeoffice war für viele Arbeitnehmer eine völlig neue Option. Im Dienstleistungssektor beispielsweise, lag der Anteil der Beschäftigten, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten, bei 38,2 Prozent. Ein Heimtier war da für viele Menschen naheliegend. Die Populationszahlen sprechen eine deutliche Sprache: In 2020 stieg die Zahl der Katzen in deutschen Haushalten auf 15,7 Mio. (2019:14,7 Mio.) und die Zahl der Hunde stieg auf 10,7 Mio (2019: 10,1 Mio.). Diese Entwicklung hat übrigens auch vor der zuletzt so arg gebeutelten Aquaristik nicht haltgemacht, die Zahl der Aquarien stieg von 2019 auf 2020 um 200.000 an.
Den neuen Familienmitgliedern sollte es aber auch an nichts fehlen. Neben Futter und Snacks wurden – oft auch in regelmäßigen Abständen – Spielzeug, Leinen und Geschirre, Betten usw. gekauft. Sogenanntes Beschäftigungsspielzeug erlebte einen bis dahin für kaum möglich gehaltenen Höhenflug. Manch ein Brancheninsider sprach von einer Sonderkonjunktur für den Zoofachhandel.
Megatrend Recycling
Deutschland ist europaweit führend, wenn es um die Verwendung von recycelten Material geht. Einer am 5. April veröffentlichten Statistik zufolge, betrug der Umsatz der Recyclingbranche in Deutschland knapp 14,5 Mrd. Euro.
Wenn aus alten Plastikflaschen neues Hundespielzeug wird, ist der Umwelt geholfen. Dabei sind Plastikflaschen nur ein Teil des großen Ganzen. Der Anteil von Produkten aus recycelten Materialien wächst kontinuierlich und wird von einigen Unternehmen stark vorangetrieben, bis hin zum Aufbau ganz neuer Produktionslinien. Bei Aumüller beispielsweise fließen verstärkt Recyclingstoffe in neue Produktlinien ein. Bei Trixie werden aus dem Verkauf der „Be Nordic“-Produkte Meeresschutzprojekte gefördert, wie zum Beispiel die Suche nach Geisternetzen, die dann wiederum auch wieder dem Recycling zugeführt werden. Und die Produkte der „Be Eco“-Serie werden aus recycelten Materialien hergestellt: Kissen- und Bettenbezüge bestehen aus recycelter Baumwolle, die Füllungen aus recyceltem Polyester und Transportboxen für Hunde werden aus bis zu 98 Prozent recyceltem Kunststoff gewonnen.