Mit Spannung verfolgte die Aquaristik- und Terraristikbranche am 5. November die Bundesratssitzung, in der es auch um einen auf Initiative des Landes Schleswig-Holstein eingebrachten Entschließungsantrag ging. In diesen wollten die Bundesländer Berlin und Hessen einige Verschärfungen einbringen, die für die Aquaristik- und Terraristikbranche einen herben Schlag bedeutet hätten. So war unter anderem ein generelles Importverbot von Wildfängen gefordert worden. Der Umweltausschuss des Bundesrates hatte diesen von Berlin und Hessen eingebrachten Änderungswünschen im Vorfeld der Bundesratssitzung zugestimmt, was in der Heimtierbranche für viel Unruhe gesorgt hatte.
Der Bundesrat lehnte diese Änderungswünsche allerdings ab. Stattdessen bittet er in seiner Entschließung die künftige Bundesregierung, sich auf europäischer Ebene für eine umfassende Regulierung von Wildtierimporten einzusetzen. Nach dem Willen des Bundesrats sollen Wildtiere, die aus Wildfängen stammen, künftig nur importiert werden dürfen, wenn die „bewirtschafteten“ Populationen in deren Ursprungsländern nachhaltig genutzt werden. Der Bundesrat fordert weiter von der künftigen Bundesregierung, die Notwendigkeit von Sachkundenachweisen für die private Haltung und Zucht exotischer Wildtiere zu prüfen. Weiter soll die Erforschung von Zoonosen gefördert werden. Die künftige Bundesregierung wird ferner aufgefordert, künftig Tierbörsen und Onlinehandel mit Wildtieren rechtlich zu regeln. Ein anonymisiertes Anbieten von Wildtieren soll verboten werden.
Rechtlich verbindlich ist die nun getroffene Entschließung des Bundesrates für die künftige Bundesregierung nicht. Allerdings wird sie nun an die künftige Bundesregierung weitergeleitet, von wo aus sie in den Bundestag eingebracht wird. Es wird damit gerechnet, dass im Frühjahr nächsten Jahres das Thema erneut auf der Tagesordnung stehen wird.
Große Erleichterung
„ZZF, BNA, VDA und VdZ haben durch ihr Eintreten gegenüber der Politik das Schlimmste verhindern können und einen Teilerfolg errungen“, zeigt sich ZZF-Geschäftsführer Gordon Bonnet in einem Kommentar auf Facebook trotzdem erst einmal erleichtert. Er verdeutlicht aber auch, dass der ZZF gegenüber der Politik weiterhin mit Nachdruck und guten Argumenten für seine Sichtweise eintreten werde.
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