Der neue Vita-Cube befindet sich direkt am Vitakraft-Firmensitz nahe des Bremer Autobahnkreuzes und wurde in rund 18 Monaten fertiggestellt. Investiert wurden dabei 25 Mio. Euro. „Fast 600 einzelne Positionen umfasste der Gesamtplan des Projekts“, berichtete Logistikleiter Christian Korpel.
TV-Moderatorin Janine Mehner führte die 148 Teilnehmer der Onlinepräsentation durch das einstündige Programm, das mit Interviews, Filmeinspielungen und musikalischen Einlagen gestaltet war. Dabei konnten neben Vertretern aus Politik und Handel auch die Vitakraft-Mitarbeiter und -Partner weltweit live dabei sein.
Dem Wachstum geschuldet
„Der Vita-Cube stellt einen Meilenstein in der Digitalisierung des Unternehmens dar“, betonte Dieter Meyer, Leiter Werbung und Öffentlichkeitsarbeit bei Vitakraft. In dem Hochregallager wurden die Kapazitäten aus bisher fünf Außenlagern zusammengezogen. Zwischen denen wurden bis zu 1.000 Paletten täglich hin- und hergefahren – ein enormer Aufwand, mit dem jetzt Schluss ist. „Der Cube ist ab sofort der logistische Mittelpunkt aller Vitakraft-Vertriebsgesellschaften“, unterstreicht Dieter Meyer.
Doch es war nicht nur die Optimierung der Logistik, die das Projekt notwendig machte. Dieter Meyer berichtete zusätzlich von einem überproportionalen Wachstum des Snack-Sortiments bei Vitakraft, dem insgesamt wachsenden Marktanteil, dem erfolgreichen Einstieg des Unternehmens in das Nassfutter-Segment und von einem Wachstum auf internationaler Ebene – alles zusammen mündet auch in einem hohen Flächenbedarf.
ZFF-Präsident Gordon Bonnet fasste in seinem Grußwort die aktuelle Entwicklung bei Vitakraft treffend zusammen: „Tradition soll ein Sprungbrett sein, aber kein Ruhekissen – Vitakraft lebt dieses Credo vor.“ Ergänzend dazu bescheinigte Brent Weinmann von Vitakraft Sun Seed in den USA seinem deutschen Mutterunternehmen: „Der Vita-Cube sichert die globale Leistung des Unternehmens.“ Und Claudio Sciurpa von Vitakraft Italia unterstrich: „Eine innovative Logistik ist die Grundlage für das weitere Wachstum.“
Energieautark und digitalisiert
Auf einer Grundfläche so groß wie ein Fußballfeld und mit 37 Metern Höhe bietet das neue Hochregallager rund 44.000 Palettenstellplätze. Es ist ein vollautomatisches Warenlager, in dem die Produkte aus allen Vitakraft-Werken zusammenlaufen. Sie erhalten bei Ankunft ein RFID-Label und können so vom System bedingungslos wieder aufgefunden werden.
Vollkommen digitalisiert, werden die Paletten dann paarweise zusammengestellt und von 25 vollautomatischen Shuttle-Zügen auf einem Schienensystem mit 475 Metern Länge und mit zahlreichen Senkrechtförderern bewegt. „Die Anlage kann modular erweitert werden, zum Beispiel mit bis zu zehn weiteren Shuttles“, erklärte Christian Korpel. In zehn so genannten Ausfahrbahnen schließlich gelangen die Paletten in den Weitertransport zu den Handelspartnern weltweit. Hier stellen Knickarmroboter die Paletten dann jeweils individuell zusammen.
Vitakraft nimmt mit dieser Technologie eine Vorreiterrolle ein. Bereits 25 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, weitere 70 sollen folgen. „Von einem Unternehmen wie Vitakraft können andere Kommunen nur träumen“, unterstrich dann auch Rainer Ditzfeld, Bürgermeister der Stadt Achim, auf deren Gemarkung sich das Hochregallager befindet, in seinem Grußwort.
Mit Energie versorgt wird der Vita-Cube durch eine gasbetriebene Brennstoffzelle. Neben der Gewinnung von Strom und Heißwasser für das ganze Unternehmen wird auch stickstoffreiche Luft erzeugt. Die wird in die Halle gepumpt, wodurch dort der Sauerstoffgehalt auf 14 Prozent gesenkt wird, was letztlich auch die Entstehung von Bränden verhindert.