Martin Klauka, Einmal mit der Katze um die halbe Welt

GU-Verlag

Eine besondere Reise

Martin Klauska beschließt im Alter von 32 Jahren seinen beschaulichen Alltag und Job aufzugeben und mit dem Motorrad nach Dubai zu fahren. Begleitet wird er dabei von Mogli, einer europäischen Kurzhaarkatze, die Martin nur Prinzessin nennt. Sie war ihm auf einer Motorradtour zugelaufen. Halbverhungert hat er sie angetroffen. Ihre Mutter war, wie Martin später erfahren sollte, von einem Auto überfahren worden. Das Kätzchen hungrig und allein zurückzulassen, brachte er nicht übers Herz, zumal das kleine Fellknäuel auf Martins Arm sprang und dort vor Erschöpfung sofort einschlief. In einem Tankrucksack, der mit einem Schal ausgepolstert wurde, verbrachte die kleine Samtpfote den Rückweg zu Martins Zuhause. Und weil sie sich dort sichtlich wohlfühlte, entstand die Idee, das kleine Kätzchen auch auf die bevorstehende Motorradreise von Rosenheim nach Asien mitzunehmen. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Martin Klauka

Einmal mit der Katze um die halbe Welt

Meine unglaublichen Erlebnisse mit Mogli

224 Seiten mit ca. 100 Fotos 

ISBN: 978-3-8338-7123-8 

GU-Verlag

30.00 Kilometer legen die beiden zurück. 14 Länder besuchen sie auf der großen Reise, die sie bis nach Nepal führt. Es geht durch die Länder des ehemaligen Jugoslawien, Albanien, Griechenland, die Türkei und von dort in den Iran, in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Pakistan, Indien und schließlich Nepal. Beide erleben viel gemeinsam. Schon nach kurzer Zeit wird klar, dass Martin und Mogli extrem anpassungsfähig sind und sich sehr gut auf die jeweilige Situation einstellen können. Die kleine Katze gewöhnt sich schnell an das schwere Motorrad, auch wenn es auf unwägbaren Straßen mal ruckelig und unbequem wird. Oft rückt Mogli unterwegs aus, um in ihrem Spieltrieb die Umgebung auszukundschaften oder streunenden Hunden zu entfliehen. Martin sucht sie dann oft stundenlang in unbekannten Städten und sogar auf einem Schiff, kann sie aber immer wieder finden. Da in einigen Ländern Katzen kein Lebensmittelgeschäft betreten dürfen und auch in manchen Unterkünften unerwünscht sind, kommt es immer wieder zu Problemen. Martin und sein Kätzchen lassen sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Irgendwie findet sich immer ein Weg. Und oft ist es auch die süße Mogli, die auf der Reise die Herzen der Menschen im Flug erobert. Etwa in der Türkei, wo das Kätzchen bei den Einheimischen so viel Eindruck macht, dass sie und Martin sogar statt in einem Zelt in einer Hütte aus Bambus übernachten dürfen – und das ohne zusätzlichen Aufpreis. 

„Es sind nicht immer die Sehenswürdigkeiten, die eine Reise ausmachen oder in Erinnerung bleiben, sondern die Menschen und die Erlebnisse“, stellt Martin an einer Stelle im Buch fest. So wie die beiden auf der Reise immer wieder Menschen treffen, die ihnen helfen, Tipps geben oder ihnen eine Bleibe für die Nacht anbieten, lernt Martin auch seine Katze immer besser kennen.  

Die Idee zum Buch entstand übrigens nach einem Sturz in den Himalaya-Bergen. Martin verlor auf weichem Sand die Kontrolle über sein Motorrad und verletzte sich seinen Fuß und das Knie. Motorradfahren war jetzt erst einmal unmöglich und so entschloss er sich, über seine Reise mit Mogli zu schreiben. Ende 2019 war das Buch fertig, es erschien im April 2020, als die Corona-Pandemie schon längst ausgebrochen war. Sie verhinderte, dass Martin seine Rückreise antreten konnte. „Niemand weiß wie lange es dauern wird, bis alles wieder beim Alten sein wird, und ob es das jemals wieder sein wird. Wann wir Indien verlassen können, und wie, steht ebenso in den Sternen wie unsere Route“, lautete die letzte Notiz, die er auf seiner Website Motomogli veröffentlicht hat.  

Ralf Majer-Abele

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