Im Jahr 2018 habe ich mein eigenes kleines Fachhandelsgeschäft eröffnet. Im ersten Jahr habe ich mir den Allerwertesten aufgerissen, hatte an sieben Tagen der Woche geöffnet, komplett ohne Personal - im Alleingang 64 Stunden pro Woche nur geöffnet. An die 70-90 Arbeitsstunden pro Woche kamen so zusammen. Das blieb allerdings nicht ohne Folgen, ein Umsatz mit 30 Prozent über dem Geschäftsplan sollte eigentlich Grund zur Freude sein.
Dennoch blieb mir so gut wie nichts übrig. Warum das so ist? Nun, unsere Marge ist eine reine Katastrophe. Beim größten Online-Konkurrenten wird die Ware teils unter unserem EK verschleudert, und wir Händler lassen es einfach zu? Hoffen wir auf eine Problemlösung seitens der Hersteller?
Zertifikate mit Exklusivrechten dienen doch in meinen Augen nur dazu, um Produkte einzuführen, die dann früher oder später doch beim Onlinegiganten landen. Einen Onlineshop zu erstellen, nur um ein paar Produkte mehr zu verkaufen, damit noch bisschen mehr in die Kasse rein kommt, ist auch keine Lösung, denn davon kann man auch nicht leben!
Also, was soll ich jetzt machen?
Möglichkeit 2: Ich stelle mich der Wahrheit und erkenne, dass ich nicht mehr zwischen EK und UVP kalkulieren kann, sondern zwischen EK und dem Marktpreis kalkulieren muss! Aber was ist jetzt bitte schön der Marktpreis? Nun, jeder Kunde wird früher oder später im Internet auf eine Werbung stoßen, die ihm den Preis seines Futters wiedergibt. Genau dieser Preis ist dann für den Kunden der Wert seines Futters. Also bestimmt der große Onlinegigant den Preis eines Produktes und damit den Marktpreis. Anhand dieses Marktpreises und meines Einkaufspreises kann ich meinen Gewinn kalkulieren. Punkt, aus! Das ist die…