Die Jahre der Expansion sind im deutschen Zoofachhandel längst vorbei. Neueröffnungen sind selten geworden. Manche Märkte werden zwar umgebaut, andere Märkte ziehen an einen anderen Standort um. Unter dem Strich werden aber bei den meisten Unternehmen der Top 20 des deutschen Zoofachhandels eher Standorte aufgegeben, als neue hinzugenommen. Eine der wenigen Ausnahmen stellt Das Futterhaus dar, das im Untersuchungsjahr per Saldo die Zahl seiner Märkte um 16 Standorte erweitert hat. Ansonsten sind Fressnapf und Best Partners/Deuka die einzigen Unternehmen, die die Zahl ihrer Standorte 2019 deutlich vergrößert haben. Einige Handelsgruppen dagegen wie die Sagaflor und Zooma/Zookauf haben die Zahl ihrer Standorte reduziert.
Onlinehandel wächst
Diese Entwicklung ist typisch und liegt im Trend: Der Onlinehandel wächst, und entsprechend schwer tut sich der stationäre Handel, sich auf der Fläche zu behaupten. So hat etwa der Schuhfachhandel allein zwischen 2010 und 2017, also binnen 7 Jahren, rund 1.200 Unternehmen bzw. 24 Prozent seiner Anbieter verloren, meldet das Statistische Bundesamt. Auch bei Textilboutiquen und Sportgeschäften nimmt die Zahl der Standorte immer mehr ab. Im Vergleich zu anderen Branchen steht der Zoofachhandel also (noch) gut da. Allein die Top-20-Händler des deutschen Zoofachhandels haben im Untersuchungsjahr 3.374 Standorte betrieben. Auffallend ist allerdings, dass sich die Verkaufsfläche insgesamt leicht gegenüber dem Vorjahr reduziert hat.
Fressnapf hat die Nase vorn
Im Dähne Verlag ist die neue Statistik Zoofachhandel erschienen. Sie gibt einen Blick auf den Fachhandel in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Ungewisse Zukunft
Wie sich die Situation in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird, ist angesichts der Corona-Pandemie völlig offen. 2020 wird es wohl im deutschen Zoofachhandel nur zu wenigen Neueröffnungen kommen, auch wenn Fressnapf und Das Futterhaus auch in diesem Jahr neue Standorte eröffnen. Die meisten Unternehmen legen ihren Schwerpunkt allerdings darauf, einigermaßen heil durch die Pandemie zu kommen. Da angesichts einer überragenden Umsatzentwicklung im Zoofachhandel Wachstum derzeit auch auf bestehender Fläche möglich ist, besteht bei den meisten Unternehmen im Moment auch gar nicht die Notwendigkeit, unbedingt neue Standorte an den Start zu bringen.