Vor 31 Jahren, nach dem Tod seines Vaters, wurde Georg Müller mit gerade einmal 27 Jahren Chef des in Wehringen bei Augsburg ansässigen Tiernahrungsherstellers. Er habe diesen Schritt, die Geschäftsführung des Familienunternehmens zu übernehmen, nie bereut, sagt er heute. Seinen Job findet er nach wie vor sehr spannend. Und obwohl er eher ein ruhiger Mann ist, gefällt ihm, dass die Heimtierbranche so emotional ist. Seit 13 Jahren steht Müller auch dem Industrieverband Heimtierbedarf vor. "Das ermöglicht mir, die Branche und ihre zahlreichen Facetten noch besser kennenzulernen." Zusammen mit dem Vorstand und der Geschäftsstelle des Verbandes arbeitet der Interquell-Chef nun auch an der politischen Lobbyarbeit des Verbandes mit, betreibt Öffentlichkeitsarbeit für die Heimtierhaltung und trägt dazu bei, dass die Heimtierbranche möglichst einheitlich nach außen auftritt. "Wir sind ein gutes Team, so dass ich als Vorsitzender operativ nicht allzu stark tätig sein muss. Das wäre neben meiner Tätigkeit als Interquell-Chef auch gar nicht möglich."
Wachstum im Ausland
Denn die Arbeit wird nicht einfacher. Das Wachstum des Onlinehandels, die Dominanz der Handelsmarken und die zunehmende Vielfalt neuer Marken tragen seit einigen Jahren maßgeblich dazu bei, dass hohe Umsatzzuwächse auf dem Heimatmarkt immer schwieriger zu erwirtschaften sind. Interquell sucht sich deshalb, wie viele seiner Mitbewerber, zunehmend neue Märkte im Ausland, wo, so Müller, eine zumeist geringere Handelskonzentration noch mehr Spielraum für den eigenen Markenaufbau ermögliche. Mehr als die Hälfte des Firmenumsatzes im Heimtiernahrungsgeschäft werden bereits außerhalb von Deutschland erwirtschaftet. Interquell verkauft seine Produkte in über 70 Länder. Neben den Nachbarländern gewinnt vor allem Osteuropa zunehmend an Bedeutung, aber auch Südostasien, wo Interquell in Malaysia, Hongkong, Thailand und Indonesien mit eigenen Vertriebsniederlassungen präsent ist.
Der gute Ruf, den Produkte "made in Germany" im Ausland genießen, trägt maßgeblich zum Wachstum von Interquell bei. Müller weiß, dass Heimtiernahrung vor allem Vertrauenssache sei. "Wir machen Hunde glücklich, weil wir wissen, was sie lieben", verspricht der Firmeninhaber. Und da Müller, selbst Besitzer von drei Hunden, bei dem, was er sagt und macht, glaubwürdig und authentisch wirkt, nimmt man ihm auch ab, dass sich Interquell um nachhaltige und stets transparente Produktionsmethoden im firmeneigenen Werk bemüht.
Der Interquell-Chef tut…