Ralf Majer-Abele
pet-Chefredakteur Ralf Majer-Abele auf der Interzoo.
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Editorial

Interessenkonflikt

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Der Interzoo-Veranstalter WZF ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Einerseits will er die Internationalität der unbestrittenen Nummer 1 unter den Heimtierfachmessen künftig noch weiter ausbauen. Das ist angesichts der wachsenden Konkurrenz, vor allem aus Asien, für die Fachmesse lebensnotwendig, die Zukunft der Heimtierbranche liegt nun einmal im Ausland und in dessen wachsenden Märkten. 
ndererseits will die WZF aber auch nicht ihre Basis, den deutschen Zoofachhandel und dessen Lieferanten, vergraulen. Schließlich ist sie ein hundertprozentiges Tochterunternehmen des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe, von dem erwartet wird, das Wohl der gesamten Heimtierbranche, also auch das der unabhängigen Zoofachgeschäfte und kleinen Herstellerbetriebe im Auge zu haben.
Dass es nicht immer einfach ist, es allen Branchenakteuren recht zu machen, musste die WZF nun auf der Interzoo erkennen. So positiv, wie die Entscheidung, die Weltleitmesse ausschließlich auf Werktage zu legen, bei den meisten Ausstellern und bei vielen ausländischen Fachhandelsgruppen angekommen ist: Bei vielen Fachhändlern aus dem Inland und bei deutschen Lieferanten, die den nationalen Markt fokussieren, stieß sie auf massive Kritik.
Ein Rückgang gegenüber 2016 von fast 15 Prozent bei den deutschen Fachbesuchern spricht eine deutliche Sprache. Nur mit dem Konsolidierungsprozess auf dem deutschen Heimtiermarkt lässt sich das Fernbleiben von so vielen Zoofachhandelsbetrieben nicht erklären. Vielmehr ist es vielen Fachhändlern, die im operativen Geschäft tätig sind, sprich: in ihrem Geschäft hart arbeiten müssen, einfach nicht möglich, während der Woche eine Fachmesse zu besuchen.
So sieht die harte Realität aus. Und vor der sollte die WZF nicht die Augen verschließen, wenn sie eine erneute Debatte um eine nationale Heimtierfachmesse vermeiden will. ZZF-Präsident Norbert Holthenrich hat in Aussicht gestellt, für die nächste Interzoo neue Angebote zu entwickeln, damit sich für den deutschen Zoofachhandel auch künftig ein Besuch lohnen wird. Das lässt hoffen, doch diesen Worten sollten auch Taten folgen.
Ralf Majer-Abele
Kontakt: Telefon 0 72 43/575-230 r.majer-abele@daehne.de
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