Qualipet und Fressnapf, Meiko und Cats & Dogs, dann folgt zahlenmäßig weit abgeschlagen der unabhängige Zoofachhandel. Was ungerecht und hart klingt, ist traurige Realität in der Schweizer Zoofachhandelslandschaft. Schaut man auf die Mitgliederliste des Schweizer Zoofachhandelsverbandes VZFS, fühlt man sich bestätigt: 15 unabhängige Händler sehen sich dort fast 90 Qualipet-Standorten gegenüber. Hinzu kommen die - wenn auch (noch) nicht Mitglied im Verband - deutlich über 60 Fressnapf-Standorte. Cats & Dogs mit knapp über 20 Standorten und der Hundespezialist Meiko mit rund zehn Standorten teilen sich die verbleibenden Marktanteile.
Über die genaue Zahl von unabhängigen Zoofachgeschäften in der Schweiz gibt es keine belastbaren Informationen. Aber es werden mehr als die 15 sein, die im Verband Mitglied sind. Viele haben sich, angesichts der erdrückenden Menge an systemgebundener Konkurrenz, in die Spezialisierung begeben. Dazu zählen vor allem Aquaristik- und Hundesportfachgeschäfte sowie einige kleinflächige Nahversorger in meist ländlichen Gebieten. Letztere konzentrieren sich meist auf spezielle Produkte, da sie im direkten Wettbewerb mit der Landhandelskette Landi stehen.
Traditioneller Handel
Schaut man sich die 15 Mitglieder an, so stellt man schnell fest, dass es fast ausnahmslos langjährige traditionelle Zoofachhändler sind. Wie zum Beispiel Zoohaus Rüegg in Dietfurt, Aquarium & Teich in Villmergen oder auch Zoo Thun. Viele alteingesessene Händler haben in den letzten Jahren geschlossen. Die meisten, weil sie keine Nachfolgeregelung hatten. So zum Beispiel 2012 der altehrwürdige Zoo Raible in Zürich. Sehr ähnlich erging es auch dem Familienunternehmen Zoo Kakadu: Drei Filialen wurden betrieben, in Ostermundigen, Lyssach und Zollikofen. Durch die zunehmende Konkurrenz in Lyssach und dem hohen Kostendruck durch den Fall des Schweizer Franken konzentriert sich Firmenchef Michael Küffer nun auf den Standort Zollikofen mit rund 1.800 m² Fläche.
"Regionalität und Individualität spielen im Schweizer Zoofachhandel eine große Rolle", berichtet VZFS-Präsidentin Therese Schumacher im Gespräch mit pet. Angesprochen auf die wenigen unabhängigen Zoofachhändler in ihrem Verband, verweist sie auf die vergangenen Jahre, in der man im Verband die aktive Mitgliedergewinnung vernachlässigt habe. Um hier entgegenzuwirken hat Therese Schumacher nun erstmal die Verbandsmitglieder zur Interaktion mit dem Verband aufgefordert - was leider nur sehr zögerlich in Fahrt…