Dr. Michael Pees von der Klinik für Vögel und Reptilien der Universität Leipzig hat kürzlich mit seinem Team eine Beobachtungsstudie über die Haltung von Reptilien herausgegeben. Ziel war, Tierärzten Hinweise zu liefern, wie sie Tierfreunde zur Haltung von Reptilien beraten können. Für diese Untersuchung wurden in Fachkliniken und bei Fachtierärzten knapp über 300 Reptilienhalter zu den Haltungsbedingungen ihrer Tiere befragt.
Bei der Auswertung der Fragebögen fiel auf, dass in den Terrarien oft vor allem die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur von den Haltungsempfehlungen abwichen. Bei der Fütterung dagegen entsprachen die meisten Angaben der Halter vollständig den Empfehlungen, geht aus der Untersuchung hervor.
Vorstoß aus Hessen
Die Ergebnisse der Beobachtungsstudie riefen sofort die hessische Tierschutzbeauftragte Dr. Madeleine Martin auf den Plan. Prompt gab sie dazu eine Presse-information heraus, weil "bei einem Großteil der gehaltenen Tiere die Haltungsbedingungen in vielen Punkten von fest definierten Haltungsparametern erheblich abweichen", so die Interpretation der Politikerin. Ihre Schlussfolgerung: Wir benötigen einen verpflichtenden Sachkundenachweis für alle Halter, der auf die zu haltende Tierart abgestimmt sein müsse. Weiter sprach sich die Landestierschutzbeauftragte für ein Verbot von Börsen aus.
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Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) dagegen bezeichnet die Interpretationen von Dr. Martin als "unsachlich und unzulässig". "Die Studie lässt einen Rückschluss auf generell schlechte Reptilienhaltung ausdrücklich nicht zu", kommentiert ZZF-Präsident Norbert Holthenrich. "Ein Sachkundenachweis für alle Reptilienhalter sei daher unbegründet.
Unterstützung bekommt er von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT), die sich über die Presseinformation der Landestierschutzbeauftragten ebenfalls irritiert zeigt. Dadurch werde das Thema Haltung von Wildtieren wieder unnötig emotional aufgeladen, kritisiert DGHT-Präsident Peter Buchert.
"Untersuchung nicht repräsentativ"
,Die Autoren der Uni Leipzig haben ausdrücklich vermerkt, dass ihre Untersuchung nicht repräsentativ war und die Halterangaben freiwillig und nicht überprüfbar erfolgten. "Ein Rückschluss auf die generelle Situation aller…