Die fetten Jahre sind längst vorbei. Neuesten Marktdaten zufolge hat der Lebensmittelhandel in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang in Höhe von 0,4 Prozent auf 261,4 Mio. CHF hinnehmen müssen. Bis auf die Unterkategorien Snacks für Hund und Katze sowie Single-Serve Katze verbuchten alle Bereiche im untersuchten Zeitraum ein Minus. Besonders deutlich fiel der Umsatzrückgang bei Hunde-Trocken- und Nassnahrung mit 7,5 bzw. 4,7 Prozent aus.
Fachhandel wächst leicht
Der Fachhandel dürfte in dieser Periode etwas besser abgeschnitten haben. Von hohen Wachstumsraten können aber auch Betreiber von Fachgeschäften nur träumen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Preiswettbewerb, den sich die führende Schweizer Fachmarktkette Qualipet und Herausforderer Fressnapf liefern, auf Kosten der Rendite geht. Und die Zahl der Anbieter von Heimtierprodukten wird nicht geringer. Baumarktbetreiber wie Hornbach oder die vor allem den Preiseinstiegsbereich abdeckende Landi-Gruppe mit fast 300 Läden bedienen sich ebenso wie der langsam, aber stetig wachsende Online-Handel vom Umsatzkuchen der Heimtierbranche.Zu den Verlierern in diesem Wettstreit um Umsatz und Marktposition zählen vor allem unabhängige Zoofachgeschäfte. Die Gründe für das Geschäftesterben sind unterschiedlich. Mancher Betreiber, der in den Ruhestand gehen will, findet für sein Geschäft keinen Nachfolger. Andere meinen noch immer, auf einer Verkaufsfläche von 100 m2 ein Vollsortiment anbieten zu müssen. Andere sind ein Opfer des verschärften Wettbewerbs und der gewandelten Kundenbedürfnisse.
Aquaristik und Nager stagnierend
Vor allem Geschäfte, die sich auf die Aquaristik spezialisiert haben, tun sich schwer am Markt, hört man immer wieder. Bis auf Qualipet, die in die Aquaristik kräftig investieren und von Umsatzzuwächsen in der Warengruppe sprechen, und vielleicht noch Hornbach scheint in der Schweiz kaum ein Handelsunternehmen große Freude am Geschäft mit der Zierfischhaltung zu verspüren.Auch die Warengruppe Kleintiere hat schon bessere Zeiten erlebt. Die Umsätze, so hört man bei Lieferanten und im Handel, stagnieren oder gehen sogar zurück. Möglicherweise ist dies eine Folge der demografischen Entwicklung. Die Zahl der Kinder, die immer noch als die größten Freunde von Hamster & Co. gelten, nimmt in der Schweiz ständig ab. Seit 1993 ist die Geburtenrate in der Alpenrepublik konstant gesunken, und viel spricht dafür, dass dieser Trend - ebenso wie in den meisten Ländern…