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Gefahr oder Chance für den Handel?

Ein quasi unbegrenztes Sortiment im virtuellen Shop, ohne Lagerhaltung und Vorfinanzierung. Dies sind Vorteile des so genannten Drop-Shipping. Den daran beteiligten Geschäftspartnern bietet es aber auch echte Risiken.
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So funktioniert es: Der Händler bietet in seinem Online-Shop Produkte an. Bestellt ein Kunde bei ihm, wird die Bestellung per Vorkasse bezahlt. Dann bestellt der Händler genau das Produkt bei seinem Lieferanten, also dem Hersteller bzw. Importeur. Der wiederum liefert die Ware direkt an den Endverbraucher, in neutraler Verpackung, ohne eigenen Absender und ohne Begleitpapiere – also ohne Informationen, die auf die Herkunft der Ware hinweisen könnten. Drop-Shipping bietet damit jedem die Möglichkeit, ohne Eigenkapital und ohne Lagerhaltung einen Versandhandel aufzubauen und zu betreiben. Kehrseite ist, dass immer mehr Hersteller und Importeure das Drop-Shipping dazu nutzen, ebenso direkt an Endverbraucher zu verkaufen, den Händler also zu umgehen. Die Grenzen zwischen Hersteller, Importeur und Direktverkäufer verschwimmen seit Jahren, was durch die Entwicklung des Drop-Shipping deutlich beschleunigt werden könnte. Das würde letztendlich zu Lasten des Fachhandels gehen. Positives Beispiel aus der Branche Drop-Shipping bereits erfolgreich umgesetzt und auf die eigenen Bedürfnisse adaptiert hat beispielsweise das Schweizer Großhandelsunternehmen Schrepfer. Hier werden die Bestellungen der Fachhandelskunden gesammelt, bei den einzelnen Lieferanten stückzahlgenau bestellt und in eigenen Touren abgeholt. Im Unterschied zum eingangs beschriebenen Verfahren jedoch werden die Lieferungen der Hersteller am Firmensitz des Großhändlers für die einzelnen Fachhandelskunden zusammengestellt und schließlich gebündelt ausgeliefert. Der Hersteller bzw. Importeur liefert also nicht direkt an die Kunden, kann damit seinen Großhändler auch nicht umgehen. Bei Schrepfer wurde das System über einen langen Zeitraum entwickelt und wird auch immer noch weiter perfektioniert. Geschäftsführer Markus Schrepfer schwört darauf: „Wir können damit unseren Fachhändlern stets die aktuellsten Sortimente und Aktionsangebote anbieten. Außerdem haben wir keine Altware am Lager und sind immer aktuell im Sortiment.“ Diese Vorgehensweise bedeutet aber auch, dass sich Markus Schrep-fer ganz auf die Lieferfähigkeit des Herstellers verlassen können muss. Ihm zufolge sind schon Lieferantenverträge nicht zustande gekommen, weil die Lieferquoten weit unter den geforderten 95 Prozent lagen. Wichtige Voraussetzungen Die Lieferbarkeit des Herstellers und Importeurs muss maximal sein. Schlechte Lieferquoten können dazu führen, dass der Endverbraucher…
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