Selten waren sich Aussteller nach einer Messe so einig: Die Interzoo 2008 war ein voller Erfolg. Nichts spricht derzeit dafür, dass die Erfolgsgeschichte dieser Weltleitmesse in den nächsten Jahren nicht weiter gehen wird. Gerade in einer Zeit, in der die Umsatzentwicklung auf dem Binnenmarkt stark zu wünschen übrig lässt, ist der von Nürnberg ausgegangene Stimmungsaufschwung für die Heimtierbranche ganz besonders wichtig. Er könnte dazu beitragen, dass durch Handel und Industrie wieder ein Ruck geht und neue Kräfte wachgerufen werden. Bei aller Euphorie darf allerdings nicht übersehen werden, dass das Hauptwachstum der Interzoo aus dem Ausland kommt. Das war auch zu erwarten. 30 Prozent mehr Besucher allein aus Osteuropa machen deutlich, woher die Interzoo in den kommenden Jahren weiteres Wachstum generieren dürfte. Schon eher verwundert, dass die vor zwei Jahren schon hohe Zahl deutscher Besucher jetzt sogar noch leicht gesteigert werden konnte. Dieses hervorragende Ergebnis straft all diejenigen Lügen, die überall herumerzählen, der Handel sei messemüde geworden. Vielmehr zeigt die hohe Besucherzahl deutscher Fachhändler auf der Interzoo, dass der Handel inzwischen ein gutes Gespür dafür entwickelt hat, welche Messe es sich wirklich lohnt zu besuchen. Auf der Interzoo hat die Industrie deutlich signalisiert, dass Premium, Design und Luxus für sie wichtiger sind als Billig und 08/15. Der „Geiz ist Geil“-Welle wurde endgültig das Wasser abgegraben. Bestehende Trends wie die Nano-Aquaristik, Luxus-Zubehör oder Outdoor-Produkte für Hunde, die in dieser pet-Ausgabe Thema eines großen Specials sind, werden sich dafür in den kommenden Monaten noch stärker durchsetzen. Damit der Fachhandel auf die Nachfrage seiner Kunden gut vorbereitet ist, hat die Industrie auf der Interzoo ein attraktives Produktangebot bereitgestellt, das jedem Zoofachhändler neue Impulse ins Geschäft bringen kann. Um sich von anderen Vertriebskanälen qualitativ abzusetzen, sollte sich der Fachhandel seine Stärken und Schwächen künftig noch bewusster vor Augen führen und konsequent daran arbeiten, diese auszubauen bzw. zu beseitigen. Das hat Jörg Marci, der Geschäftsführer von Hagen Deutschland, in einem pet-Interview (Seite 36) ganz deutlich gemacht. Unter dem Stichwort „Premium-Service für Premium-Produkte“ hat der erfahrene wie zukunftsorientierte Branchenkenner gute Gründe genannt, warum sich der Zoofachhandel künftig aus eigenem Interesse noch mehr Mühe bei der Pflege bestehender…