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Marktlücke für den Zoofachhandel

Jeder mag Singvögel, und man freut sich über die Piepmätze im Garten oder auf dem Balkon. Deshalb ist es ein verständlicher Reflex echter oder scheinbarer Tierfreunde, Vögel ausgiebig zu füttern, meint der renommierte Tierarzt Dr. Spangenberg.
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Das führt ab und an zu so absurden Reaktionen, wie dem exzessiven Füttern von Tauben in den Städten mit dafür ungeeignetem Brot. Sie werden davon fett und krank, vermehren sich aber immerhin noch so, dass die Behörden offen oder versteckt kostspielige Bekämpfungsaktionen veranlassen müssen. Ich weiß, wovon ich rede, da meine Veterinärratsarbeit sich mit dem Taubenproblem in unseren Städten befasste und ich es mit fundamentalistischen Taubenfreunden zu tun bekam. Vorzüge der Ganzjahresfütterung Gegen die kleinen Singvögel ist aber überhaupt nichts einzuwenden. Sie sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern erfreuen uns mit ihrem Gesang und gelten durch die Vertilgung von Schadinsekten auch noch als ausgesprochen nützlich. Man kann eine reiche Singvogelpopulation daher durchaus als biologische Insektenbekämpfungsmethode betrachten. Doch wie passt das mit der beliebten Vogelfütterung im Garten zusammen? Sollen die Vögel nicht lieber nach Insekten suchen, als sich an der Futterstelle zu laben? Ist die Fütterung nicht sogar ausgesprochen schädlich, weil die Vogeleltern auf die Idee kommen könnten, ihren hungrigen Nachwuchs mit unbekömmlichen Körnern zu versorgen? Und was ist mit der Krankheitsübertragung an den Futterstellen, an denen überdies Katzen auf Vogelbeute lauern? Fragen über Fragen! Früher habe ich noch gelernt, dass die Vogelfütterung nur zu ganz bestimmten Zeiten sinnvoll wäre. Es handele sich dabei um Perioden mit starkem Frost und geschlossener Schneedecke, wenn die Singvögel ohne Zufütterung massenhaft verhungern und erfrieren würden. Ansonsten sei das Füttern der Vögel das Hobby fehlgeleiteter Pseudo-Tierfreunde und nur ein gutes Geschäft für die Futter- und Futterhäuschenverkäufer. Die ornithologische Forschung hat sich dieser Problematik angenommen und ist zu ganz anderen Schlüssen gelangt. Zunächst einmal kann man die Vögel mit regelmäßigem Anfüttern zu bestimmten Zeiten in den Garten oder auf den Balkon locken. Die Portionen sollten so bemessen sein, dass die muntere Vogelschar sie in etwa einer Stunde weggeputzt hat. Das ist doch eine tolle Show, wenn man Freunden zeigen kann, wie sich regelmäßig Singvögel im Garten einstellen. Wenn das Futter verzehrt ist, bleiben die Tiere noch eine ganze Weile in der Umgebung und suchen sich dort den eiweißreichen Nachtisch zusammen. Das sind Insekten, die man sonst mühselig wegspritzen müsste. Wenn das Futter restlos verzehrt wird, lässt sich das…
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