Die unabhängigen Zoofachhändler sahen dies in den vergangenen Jahren mit großer Sorge. Seit Jahresbeginn jedoch gewinnen sie wieder an Land im Kampf um den Kunden.
Rita Zimmermann betreibt seit 15 Jahren zusammen mit ihrer Partnerin Agnes Brühlmann zwei Filialen „Das Tierparadies“ in Oberwil und Liestal. Sie sieht die Entwicklung im Schweizer Zoofachhandel zwar generell als leicht rückläufig an, sich selbst jedoch mit ihrem Einzelkämpfer-Konzept noch deutlich im Vorteil gegenüber den zahlreichen Filialen von zum Beispiel Qualipet und Fressnapf: „Unser ganz großer Vorteil ist doch, dass wir jeden Kunden individuell bedienen und beraten können, was in der Filiale einer Handelskette nicht immer so leicht sein dürfte“, so Rita Zimmermann. Denn ihr zufolge legt der Schweizer Kunde in der heutigen Zeit immer mehr Wert auf individuelle Ansprache und auch besondere Produkte. Die Zeiten, in denen sich das unabhängige Fachgeschäft nur durch Fachberatung profilieren konnte, hält die Unternehmerin für Vergangenheit. Ihr zufolge ist da das Internet als Informationsmedium eingesprungen. Die Freiheit aber, individuelle Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können, sei der große Pluspunkt für sie als Einzelkämpferin.
Auch bei Aquarium Vögeli – seit genau 25 Jahren in Kreuzlingen am Bodensee – wird wieder ein positiver Trend gesehen: „Durch unsere Spezialisierung auf die Aquaristik stehen wir nicht so sehr im direkten Wettbewerb mit der benachbarten Qualipet-Filiale“, berichtet Inhaber Walter Vögeli. Sein Angebot an Hunde-, Katzen- und Nagerprodukten läuft daher auch eher nebenher. Ihm zufolge hat das neue Jahr bei Aquarium Vögeli wesentlich besser angefangen, als das Resümee des vergangenen Jahres noch ausgefallen ist: „Die Fußball-WM hat uns ein großes Umsatzloch beschert, weil auch die Aquarianer lieber die Spiele geschaut haben als ihrem Hobby nachzugehen“, so Walter Vögeli weiter. Deshalb sieht er auch die anstehende Fußball-EM im eigenen Land mit gemischten Gefühlen. Für die nun positive Entwicklung macht der Unternehmer zwei Fakten zumindest für mitverantwortlich: die positive Wirtschaftsentwicklung der Schweiz sowie die jüngste Mehrwertsteuererhöhung im nahen Deutschland, die ihm zufolge viele Schweizer davon abhält, weiterhin den kleinen Grenzverkehr für einen Einkauf in Deutschland zu nutzen.
Nicht allzu optimistisch sehen Marianne und Mario Hurni die Entwicklung im Schweizer Zoofachhandel. Sie betreiben das…