In der Hansestadt, wo große Fachhandelsketten den Heimtiermarkt unter sich aufzuteilen versuchen, ist die Luft dünn geworden für unabhängig agierende Zoofachhändler. Man muss schon sehr gut sein, um bei dieser starken Konkurrenz mithalten zu können. Aquarium Tonndorf hatte damit bisher noch keine Probleme. Von Rudolf und Gerda Terletzki 1967 ins Leben gerufen, gehört das Fachgeschäft bei Aquarianern in und um Hamburg zu den gefragtesten Adressen. Seit sich die Firmengründer vor zwei Jahren aus Altersgründen aus dem Geschäft zurückgezogen haben, wird Aquarium Tonndorf von ihrem Sohn Bernd Terletzki weitergeführt. „Profis beraten Sie !“ heißt ein Werbeslogan des Unternehmens. Das ist ernst gemeint, denn in dem Fachgeschäft in Hamburg-Wandsbek sind neun Vollzeitkräfte, darunter zwei Azubis, tätig, die sich in der Aquaristik bestens auskennen. „Ich stelle niemanden ein, der nicht vom ‚Aquaristik-Virus’ befallen ist“, betont Bernd Terletzki. Um seine Mannschaft fachlich stets auf dem Laufenden zu halten, setzen sich Chef und Mitarbeiter jede Woche einige Stunden zu einer Schulung zusammen, bei der jeweils ein Spezialthema intensiv besprochen wird. „Wenn ein Aquarianer Wert auf gute Qualität, freundliches Personal und Fachkompetenz legt, ist er bei uns goldrichtig“, erklärt Bernd Terletzki. Mit der Konkurrenz hat er keine Probleme: „Ich finde Futterhaus selbst auch toll, aber diese Kette spricht vollkommen andere Kunden an.“ Im Unterschied zu vielen Berufskollegen bereitete Bernd Terletzki Anfang des Jahres auch die Aquarien-Aktion von Aldi keine schlaflosen Nächte. „Ich fand diese Aktion geil, denn der Fachhandel hat davon profitiert“, sagt er. Da er zu der Aldi-Filiale in seiner Nähe einen ganz guten Kontakt pflegt, konnte er dort auch Visitenkarten seines Geschäfts auslegen, um Käufer eines Aquariums darüber zu informieren, dass sie bei Aquarium Tonndorf Fische und Wasserpflanzen beziehen können. Zu Aquarium Tonndorf kommen nach Aussage von Bernd Terletzki vor allem Spezialisten und Aquarianer, die es mit ihrem Hobby ernst meinen. Bei denen nehme die durchschnittliche Höhe des Einkaufsbetrages eher zu. Sicher, auch Bernd Terletzki spürt, dass das Geld bei vielen seiner Kunden knapper wird. „Wer sein Hobby ernsthaft betreibt, führt es auch in Zukunft weiter. Das Problem ist aber, dass nicht zuletzt wegen der wirtschaftlichen Lage die Zahl der neuen Aquarianer zurückgeht.“ Hinzu komme, dass in den Köpfen vieler Menschen immer noch einige Vorurteile über das…