Die Heimtierbranche hat sich im Umgang mit dem Thema Vogelgrippe bisher ausgesprochen klug und souverän verhalten. Anders als einige Politiker und vereinzelte Medien, die mit ihrem Handeln die Verunsicherung in der Bevölkerung noch eher verstärkt haben, hat der Zoofachhandel alles ihm mögliche unternommen, den Tierhaltern durch sachliche Information und wohlgemeinte Tipps die Angst vor einer möglichen Ansteckung mit dem Grippe-Virus zu nehmen. Dass dennoch einzelne Menschen aus Panik vor der Vogelgrippe ihre völlig gesunden Heimtiere ausgesetzt haben oder einschläfern ließen, ist abscheulich und zutiefst bedauerlich. Schwer nachvollziehbar ist auch, warum seit dem Ausbruch der Vogelgrippe der Verkauf von Ziervögeln im Zoofachhandel völlig eingebrochen ist. Experten haben eindeutig klargestellt, dass Heimtiere, die in Wohnungen gehalten werden, mit dem Erreger der Vogelgrippe überhaupt nicht in Kontakt treten. Eine Gefahr der Ansteckung ist somit so gut wie nicht gegeben. Ebenfalls kaum erklärbar war in den zurückliegenden Wochen, warum viele Menschen kein Wintervogelfutter mehr gekauft haben, obwohl die Singvögel aufgrund der winterlichen Witterung und Minus-Temperaturen zusätzliche Nahrung dringend benötigten. Besonnener reagierten Hunde- und Katzenhalter, die auch weiterhin Geflügelfleisch enthaltene Tiernahrungsprodukte kaufen. Auch hier gilt: Das Risiko einer Ansteckung ist nicht gegeben, da alle Rohstoffe von Industriefutter regelmäßig untersucht und potenzielle Viren durch die starke Erhitzung der Produkte unschädlich gemacht werden. Wirtschaftlich hat der Zoofachhandel in den ersten März-Wochen von der Vogelgrippe sogar noch profitiert. Weil in Regionen, in denen das Vogelgrippe-Virus nachgewiesen wurde, Katzen nicht mehr frei herumlaufen dürfen, habe sich viele Halter mit Streuprodukten, Katzentoiletten, Kratzbäumen und Spielsachen eingedeckt, um den unfreiwilligen Hausarrest ihrer vierbeinigen Lieblinge so angenehm wie möglich zu gestalten. Mittel- bis langfristig muss allerdings befürchtet werden, dass die Populationszahlen bei Heimtieren einen leichten Knacks bekommen werden. Ob und wie stark dies der Fall sein wird, hängt von der Entwicklung der Virus-Krankheit in Deutschland ab. Der Abwärtstrend im Vogelsegment dürfte durch die Debatte um die Vogelgrippe allerdings noch beschleunigt werden. Ob sich auch die Zahl der gehaltenen Katzen verringern wird, bleibt abzuwarten. Auch die Auswirkungen der Vogelgrippe auf die Rohstoffmärkte dürfte die…