Die Basis probte den Aufstand: Letztlich bestätigten die Wahlergebnisse jedoch das bisherige Präsidium.
Manche ZZF-Delegierte fühlen sich von ihrem Präsidenten nicht gut vertreten. Der Verband brauche neuen Schwung, ist ihre Meinung. Kritiker von Klaus Oechsner, insbesondere aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie aus der Industrie, hielten deshalb die Zeit für gekommen, einen "Befreiungsschlag" vorzunehmen und einen neuen Präsidenten zu wählen. Doch wer soll den Job machen? ZZF-Präsident zu sein, ist eine Knochen-Arbeit, zu der man neben unbändiger Energie und ausgeprägten Nehmer-Qualitäten auch viel Zeit braucht - Zeit, die ein Geschäftsinhaber in der Regel nicht hat. Mit Günter Leugers fand sich jetzt dennoch ein Kandidat, der, so betonen Oechsner-Kritiker, einen jungen und unverbrauchten Eindruck sowie auch rhetorisch eine gute Figur macht.
Der Präsident und sein Herausforderer: Klaus Oechsner (links) und Günter Leugers.
Doch von Wechselstimmung war auf der Delegiertenversammlung, die parallel zur DeZooFa in Wiesbaden stattfand, erst einmal nicht viel zu spüren. Auf die Frage des Versammlungsleiters Herbert Bollhöfer, wer für das Amt des ZZF-Präsidenten kandidieren wolle, wurde anfangs nur Klaus Oechsner vorgeschlagen. Auf den Namen Günter Leugers warteten viele Delegierte vergebens, ein Geraune ging durch den Saal, und erst die klärende Bemerkung des Kandidaten, dass er seine Bewerbung bereits schriftlich eingereicht habe, sorgte für die letztlich von allen erwartete Konstellation, dass es bei der Wahl des Präsidenten zu einer Kampfabstimmung kommen werde.
Die Mitglieder des Wahlgremiums wurden zu den heimlichen Stars der Delegiertenversammlung.
Günter Leugers stellte sich kurz vor und forderte verstärkte Maßnahmen, um den Mitgliederschwund im Verband zu stoppen. Wie er dies erreichen will, ließ er zwar auch auf Nachfrage eines Delegierten offen, verwies aber darauf, dass man sich darüber im künftigen Präsidium intensive Gedanken machen wolle…