Kaum echte Neuheiten
Wenn heute „Neuheiten“ auf den Markt kommen, handelt es sich in vielen Fällen um Sortimentserweiterungen einzelner Hersteller, die ein Produkt auf den Markt bringen, das Mitbewerber bereits in ihren Sortimenten haben. Mitunter werden neue Verpackungen oder Gebindegrößen als Neuheiten angepriesen. Auch die Erweiterung der Farbpalette bei bestimmten Produkten erfüllt kaum die Kriterien einer echten „Neuheit“. Selbst Verbesserungen in Bezug auf die Anwendungs- und Wartungsfreundlichkeit bei technischen Produkten wie Aquarienfiltern sind nur bedingt als echte Neuheiten zu akzeptieren. Leider gibt es auch immer wieder Produkte, bei denen eigentlich nur neu ist, dass sie die Bedürfnisse der Tiere nicht berücksichtigen und deshalb als tierschutzwidrig abzulehnen sind.
Wenn sich der Zoofachhandel mitunter solchen „Neuheiten“ verschließt, dürfte das in der Regel das Ergebnis eingehender Überlegungen unter fachlichen und kaufmännischen Aspekten sein. Ein neues Produkt ist nur dann gewinnbringend, wenn es das vorhandene Sortiment in sinnvoller Weise ergänzt und nicht den Umsatz mit bereits eingeführten Produkten behindert.
Gemeinschaftlicher Warenbezug
Einen wichtigen Punkt hat Herr Schwendinger in seinem in pet 3/03 veröffentlichten Leserbrief bereits gestreift. Der Zoofachhandel wird von Herstellern gerne für die Markteinführung von Neuheiten – echten und unechten – genutzt. Ich kann die Enttäuschung verstehen, wenn nach engagiertem Einsatz für ein neues Produkt dieses – oft entgegen zuvor anderslautender Beteuerungen des Herstellers – dann doch im Lebensmittelhandel auftaucht – oft zu einem Preis, der für den Zoofachhandel nicht zu realisieren ist. Ich verkenne dabei nicht, dass auch Hersteller mitunter die Marktmechanismen mit gemischten Gefühlen beobachten.
Das Thema „Neuheiten“ bezieht sich aber nicht nur auf Produkte. In der Heimtierbranche werden derzeit viele neue Ideen geboren, die dem Zoofachhandel helfen könnten, dem Strukturwandel und der allgemeinen…