2002, Nr. 4, S. 66 Leserbriefe "Handel muss zur Marke werden" Über die Zukunft der Zoofachbranche macht sich der ehemalige ZZF-Präsident Anton Brändle Gedanken "Zoofachgeschäfte verkaufen viele Dinge, die man zum Leben nicht unbedingt braucht. Daher muss der Ansatz, um den Kunden zum Kauf zu verführen, ein besonderer sein und ständig auf die Markterfordernisse geändert werden. Dies ist nicht einfach, denn die Situation am Markt ist schwierig. Doch ist es durchaus nicht negativ, sich in dieser Lage zum Querdenker zu entwickeln. Wir betreiben nun seit 50 Jahren unsere Geschäfte mit lebenden Tieren. In dieser Zeit hat sich die Zoobranche sehr verändert. Angesichts der rasant wachsenden globalen Vernetzung verändern sich die Märkte mit einer rasanten Geschwindigkeit. Zum Beispiel die Tankstellen: Sie verfügen heute über Verkaufsräume, in denen alles Mögliche gekauft werden kann. Das Angebot ist teuer, wird aber von der Kundschaft ohne Murren bezahlt. Um in Zukunft noch Marktanteile sichern zu können, sind neue Profilierungsstrategien gefragt. Der Handel selbst muss zur Marke werden. Mittelständische regional tätige Unternehmen sollten sich für diesen Schritt entscheiden. Denn Marken ermöglichen Identifikation und bleiben bei den Verbrauchern im Gedächtnis haften. Wer hört nicht gerne: "Ich kaufe nur in diesem Zoofachgeschäft mit der guten Beratung." Den Kunden Problemlösungen zu bieten, sollte die Aufgabe des Handels sein. Die hohen Kosten und die Marktsituation verlangen eine Kooperation zwischen Handel und Herstellern. Auch der Zoofachhandel sollte sich zusammenschließen, im Berufsverband als Partner. Die Schnellen fressen die Langsamen, wenn nicht ein Umdenken erfolgt." Anton Brändle "Warum nimmt die Branche das einfach so hin?" In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen zum politischen Dauerthema der Hundehaltung hat die Zoofachhändlerin in Annette Burda, Gelsenkirchen, ihre Gedanken niedergeschrieben "Dem Kommentar in pet 3/2002 über die Vogelhaltung und die Schönheit des Hobbys und dem, was für die Vogelhaltung getan werden muss, stimme ich voll zu. Dann habe ich den Artikel über die Hundeleinen (Seite 42ff, Anm. d. Red.) gelesen, auch dort geht es zurück. Sind denn alle blind? Sieht denn keiner, was los ist? Jeder Politiker, der sich mal über eine "Tretmine" geärgert hat, arbeitet heute daran, die Hundehaltung einzuschränken und die Hundehalter zu reglementieren. Die Grünen haben es sogar an einem einzigen Tag…