Der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) hat sich nun in einem Schreiben an die Stiftung Warentest kritisch zu deren Hundesnack-Test geäußert. In diesem Test, der in der Oktober-Ausgabe des Magazins „Test“ erschienen ist, wurden alle untersuchten Produkte mit „mangelhaft“ bewertet. Die Ergebnisse des Tests halte der IVH für fragwürdig, praxisfern und sachlich nicht geboten.
Unverständnis äußert der Verband vor allem über die Bewertung der ernährungsphysiologischen Qualität im Test. Die Stiftung Warentest habe angemahnt, dass die Snacks nicht die notwendigen Nährstoffmengen für einen 15 kg schweren Hund liefern. „Diese Anwendung der für Alleinfuttermittel relevanten Kriterien für Ergänzungsfuttermittel ist nach einhelliger Auffassung aller Experten unserer Mitgliedsunternehmen weder sachlich geboten noch praxisgerecht“, führt IVH-Geschäftsführerin Dr. Katrin Langner in dem Schreiben, das pet vorliegt, aus. „Mit dieser pauschalen Abwertung wird auch der öffentliche Vertrauensschutz verletzt, den Hersteller rechtskonform produzierter und angebotener Produkte geltend machen können.“
Auch die pauschale Abwertung der Fütterungsempfehlungen könne der IVH nicht nachvollziehen, schreibt Langner weiter. „Die gestellte Anforderung, dass im Rahmen der Fütterungsempfehlungen im Detail angegeben werden soll, wie das Hauptfutter reduziert werden soll, wenn Snacks gefüttert werden, stellt die Hersteller vor eine unlösbare Aufgabe.“ So könnten diese nicht wissen, welche Produkte ein Tierhalter als Hauptfutter füttert. Hersteller könnten, so Langner, hier nur Hinweise geben. Letztlich würden Tierhalter die Verantwortung für die ausgewogene Fütterung ihrer Tiere tragen.
Weiter bedauert der IVH, dass die Stiftung Warentest ausschließlich die Ernährung des Hundes als Ursache für Übergewicht in den Fokus gesetzt habe. Wie aus mehreren Studien hervorgehe, liegen Übergewicht viele verschiedene Faktoren zugrunde, zum Beispiel die Rasse, das Alter und besonders auch die Aktivität des Hundes.