EHI und ECDB analysieren Onlinehandel

Umsätze im E-Commerce stagnieren

(Quelle: EHI)
04.10.2024

Der Onlinehandel in Deutschland kann zwar noch nicht an seine Boomzeiten mit zweistelligen Wachstumsraten anknüpfen, aber die Zeiten des Umsatzrückgangs scheinen überwunden zu sein. Das ist das Fazit der Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2024“ vom EHI Retail Institute und ECDB. Für das Jahr 2023 verzeichnen die 1.000 umsatzstärksten B2C-Onlineshops demnach nur einen minimalen Umsatzrückgang. Im Jahr 2022 war das 15-jährige kontinuierliche Wachstum des Onlinehandels vorerst gestoppt und die Top-1.000-B2C-Onlineshops hatten einen Umsatzrückgang von 2,8 Prozent.

Diese Phase scheine überwunden, heißt es in einer EHI-Pressemitteilung. Der Umsatz der Top-1.000-Player des deutschen Onlinehandels in 2023 stagniere nahezu: Gerade einmal 0,2 Prozent (netto) weniger betrage deren Umsatz. Allerdings sei die Teuerungsrate durch die Inflation nicht berücksichtigt. Es entspreche einem leichten Rückgang von 164,5 Mio. Euro auf insgesamt 77,5 Mrd. Euro im Vergleich zu 2022.

„Damit hat sich der Corona-Boost nivelliert, und der Onlinehandel bewegt sich wieder auf der Entwicklungskurve, die ohne die Pandemie zu erwarten gewesen wäre“, ordnete Lars Hofacker, Leiter des Forschungsbereichs E-Commerce beim EHI, die aktuelle Lage ein. „Für das laufende Jahr erwarten wir bei den Umsätzen der Top-1.000-Onlineshops ein moderates Wachstum von 1,1 Prozent nominal.“ Vor der Pandemie war der Umsatz der Top-1.000-Onlineshops seit 2008 durchschnittlich um 10,7 Prozent pro Jahr gestiegen. Hätte sich dieser Trend fortgesetzt, wäre im Jahr 2023 einen Umsatz von 77,6 Mrd. Euro erreicht worden – also etwa das gleiche Niveau wie die berichteten 77,5 Mrd. Euro.

Amazon (14,66 Mrd. Euro), Otto (4,2 Mrd. Euro) und Zalando (2,51 Mrd. Euro) führen das Ranking an. Die hybriden Marktplätze tauchen in beiden Rankings auf (Top-1000-Onlineshops und Top-10-Marktplätze), da sie sowohl eigene Shop-Umsätze generieren als auch das Handelsvolumen der Drittanbieter (mit)erwirtschaften. Mit ihrem Marktplatzvolumen (inkl. Umsatz ihrer Partner) haben die hybriden Anbieter demnach besser performt als mit ihrem eigenen Umsatz. So habe beiswpielsweise amazon.de als Shop ein Umsatzplus von 1,9 Prozent generiert, sei als Marktplatz aber um 10,9 Prozent gewachsen.

Bei den ausländischen Playern sei Shein auf Platz 18 in die Top-20 aufgestiegen und bei den Marktplätzen hat Aliexpress mit einem E-Commerce-GMV von 1,24 Mrd. Euro ein Plus von 43 Prozent erwirtschaftet und rangiert auf Platz 7 der Top-10-B2C-Marktplätze. Temu ist erst seit April 2023 in Deutschland aktiv und verpasst mit einem E-Commerce-GMV von 690 Mio. Euro knapp den Einzug in das Top-10-Marktplatz-Ranking.

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