Die in finanzielle Schieflage geratene Baywa AG hat sich nun mit den wichtigsten Gläubigerbanken und ihren größten Aktionären, die Bayerische Raiffeisen Beteiligungs-AG (BRB AG) und die Raiffeisen Agrar Invest (RAIG), über die Bereitstellung frischer Liquidität in Höhe von insgesamt rund 550 Mio. Euro geeinigt.
Das Finanzierungspaket sieht vor, dass die Kernbanken Überbrückungskredite mit einem Volumen von 272 Mio. Euro zur Verfügung stellen. Außerdem haben die beiden größten Aktionäre der Baywa Gesellschafter-Darlehen in Höhe von insgesamt 125 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, die in Höhe von 75 Mio. Euro bereits ausgezahlt wurden. Zudem hat die BRB AG gemeinsam mit der Frankfurter DZ Bank die Beteiligung der Baywa an der BRB Holding GmbH für einen Kaufpreis von insgesamt 120 Mio. Euro und die RWA AG die Beteiligung der BayWa AG an der BSV Saaten GmbH für einen Kaufpreis in Höhe von rund 10 Mio. Euro erworben. Zur kurzfristigen Liquiditätsbereitstellung haben die RAIG und ihr nahestehende Unternehmen von der Baywa AG Getreide zum Marktpreis für einen Kaufpreis von insgesamt 20 Mio. Euro erworben.
Der Baywa-Vorstand geht davon aus, dass bis Ende September auf Basis des dann im Entwurf vorliegenden Sanierungsgutachtens ein Konzept für eine nachhaltige Sanierung sowie eine Neuregelung der Finanzierung erreicht werden kann.
Der Agrar- und Handelskonzern hatte am 24. Juli darüber informiert, ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben zu haben. Die Baywa kämpft demnach mit Schulden in zweistelliger Milliardenhöhe. Der Bericht zum ersten Quartal weist langfristige Schulden in Höhe von 5,1228 Mrd. Euro und kurzfristige Schulden in Höhe von 6,2285 Mrd. Euro aus.