„Die meisten Messegäste fühlen sich einfach wohl“

Die Aqua-Expo in Dortmund im vergangenen Jahr ist die einzige mir bekannte Aquaristik-Fachausstellung seit dem Ende der Corona-Pandemie gewesen, die einen Besucherzuwachs erzielt hat. Wie erklären Sie sich diesen großen Erfolg?

Ich denke. dass der Trend von reinen Verkaufsmessen schon lange nicht mehr zeitgemäß ist. Die Messebesucher möchten einen Mehrwert und kein reines Shoppingerlebnis. Dieser Mehrwert sind bei der Aqua-Expo die vielen Championate, die ich mit hohem Aufwand veranstalte. 2023 hatten wir für Zwerggarnelen und Kampffische Championate, plus zusätzlich Aqua­scaping live Wettbewerbe in drei Kategorien. Es ist wichtig, das breite Spektrum der Aquaristik anzureißen. Ganz abdecken ist kaum zu schaffen, das schaffen nicht mal die asiatischen Messen, und die haben sogar Stachelrochen und L-Wels Championate u.v.a. Aber auch das Symposium mit Vorträgen und Live Workshops sind zusätzliche attraktive Publikumsmagnete.

Bemerkenswert war vor allem die gute Stimmung auf der Aqua-Expo und das vor dem Hintergrund, dass die Aquaristik im letzten Jahr nicht gerade viel Grund zum Lachen hatte. Worauf führen Sie die Begeisterung auf der Messe zurück?

Ich denke, die meisten Messegäste fühlen sich einfach wohl und sind zufrieden, wenn nicht sogar begeistert. Viele sprachen immer wieder von so einer Art Klassentreffen auf der Messe.

Was wird die Aquaristik­branche auf der Aqua-Expo 2024 (11.-13. Oktober) erwarten? Was werden die Highlights sein?

In diesem Jahr haben wir so viele Championate wie noch nie zuvor: Neben dem Garnelen- und dem Kampffisch-Championat veranstalte ich auch seit fünf Jahren wieder einmal ein Europäisches Diskus-Championat, und der European Nano Aquascaping Competition bekommt thematische Verstärkung durch den neuen Biotop Aquarium live Contest. Zusätzlich gibt es die 1. Deutsche Medaka-Ausstellung und eine Sonderschau mit Südamerikanischen Zwergcichliden anlässlich des Jubiläums des Arbeitskreises der DCG.  

Bei den verschiedenen Championaten, die in Dortmund im Vorjahr stattfanden, waren auch viele Teilnehmer aus ganz Europa vertreten. Wie international wird es in diesem Jahr auf der Messe zugehen?

Die Jury für die Championate kommt aus 14 verschiedenen Ländern – von den USA bis Malaysia ist da vieles vertreten. Und die Teilnehmer an den Wettbewerben werden wohl auch aus vielen europäischen Ländern antreten.

In der Aquaristikbranche hat sich schnell herumgesprochen, dass die Aqua-Expo eine Reise wert ist. Wie wollen Sie in den kommenden Jahren die Messe weiterentwickeln? 

Ich ziehe im nächsten Jahr mit der Aqua-Expo um. Die räumlichen Gegebenheiten an der Galopprennbahn sind einfach zu klein und in diesem Jahr arbeite ich sogar schon mit zusätzlichen Eventzelten. Die neue Halle hat 3.000 m2 und ist ebenerdig mit vielen Wasserzapfstellen und Wasserablassstellen im Boden – also prädestiniert für eine Aquaristikmesse. Das Meerwasser-Thema, welches ich vor zwei Jahren erstmals in Dortmund implementierte, kann ich hier noch weiter ausbauen. Auch die Besucher werden dann mehr Bewegungsfreiheit durch breitere Gänge zwischen den Standreihen haben. Das Gedränge wird also etwas entzerrt. In der Terraristik-Szene sind die Zentralhallen in Hamm bekannt, weil dort zweimal jährlich die größte Terra-Messe der Welt veranstaltet wird. Der Messetermin wird dann in den Frühling (25.4. bis 27.4.2025) verlegt und der Name in Aqua-Expo XXL angepasst.