„Es war so gut wie letztes Jahr“, berichtete Züchter Michael Nadal von Wirbellose and more. Auch Nils Naujoks, Inhaber Aquadoo Zoo, lobte die „leistungsfähige Messe“. Am Samstag seien es fast schon zuviele Besucher gewesen: „Es ist natürlich schön, wenn die Kasse klingelt, aber man will sich ja auch kurz mit den Kunden unterhalten und sie ordentlich beraten.“ Auch Michael Degen von Tropical freute sich über den Besucherandrang und ein fachlich gutes Publikum. „Wir haben einen guten Abverkauf wie in den Jahren zuvor auch.“
Garniert wurde die letzte Aquaristikmesse von Michael J. Schönefeld an diesem Standort von den Wettbewerben European Discus Championship, TGISC (The German International Shrimp Contest), German Betta Contest, ENAC (European Nano Aquascaping Competition) und dem Biotop Aquarium Live Contest sowie zahlreichen gut besuchten Fachvorträgen und Workshops. Etliche Influencer berichteten in den Sozialen Medien von dem Messegeschehen in Dortmund.
„Sehr zufrieden“ zeigte sich auch Tobias Eller, Marketingleiter bei Dennerle. Am Stand habe er sich über „viele bekannte Gesichter gefreut, die schon Aquarien von uns haben, aber auch allerhand neue“. Für die Branche sei es ganz wichtig, den Menschen schöne Aquarien zu zeigen, „dann ist die Chance viel größer, dass sie in unser Hobby einsteigen – anschließend finden wir sie drüben in unseren Workshops wieder“. Kleine Aquarien seien am besten gelaufen, so Eller. In Hamm sei Dennerle wahrscheinlich mit einem Stand dabei, auf jeden Fall aber als Sponsor für den TGISC und auch für den TAoPA (The Art of Planted Aquarium) – auch für uns ein wichtiger Contest“.
Buchautorin und „Pflanzenpäpstin“ Christel Kasselmann stellte die „Aquarienpflanze des Jahres 2024“ vor, die rote Vordergrundpflanze Lysimachia parvifolia aus China „Die liebe ich, weil sie so eine tolle Farbe in meine Aquarien gebracht hat“, schwärmte Christel. Auch die Besucher waren begeistert und kauften ordentlich.
Korrosionsresistente und sehr leichte Scaper-Tools aus Titanlegierungen zeigte der Anbieter Tamsco aus Amerika. „Die haben wir vor zwei Jahren auf der Vivarium zuerst vorgestellt und suchen hier jetzt auch Distributionspartner für Europa“, erläuterte Sariena Bhikhie. Die in Pakistan hergestellten Werkzeuge könnten auch gebrandet werden.
Dennis Rüsing von LEDaquaristik freute sich, „den Leuten unsere Produke einmal live zeigen zu können“, die es sonst nur im Onlineshop gebe, „hier kann man sie auch mal in die Hand nehmen.“ Die Aquaristikmesse in Friedrichshafen sei in den letzten Jahren eher enttäuschend verlaufen – „hier ist es das Gegenteil.“
Durchschnitt in jedem Baumarkt
Schon eine Rarität: Neue Jäger-Heizstäbe, heute Eheim, die es bei Aqua Ruhr gab. Eigentlich sei aber Aqua-Noa aus Duisburg sein Hauptlieferant, berichtete Yusuf Yener, der das erste Mal auf der Aqua Expo ausstellte. „Unser Schwerpunkt hier sind CO2-Anlagen und Scaper-Tools.“ Er verdiene hier keine Millionen, „aber es macht Spaß“. Der Informatiker hatte sich in der Coronazeit den lang gehegten Traum erfüllt, „etwas mit E-Commerce zu machen“, und den Onlineshop eröffnet. Nach den ersten guten Erfahrungen auf der Messe habe er sich auch sofort für die Folgeveranstaltung angemeldet.
Noch keinen Onlineshop hatte bis Mitte November der Lokalmatador, Aquaristik & Teichwelt Wilhelmi aus Dortmund. Wilhelmi gehört seit Jahren stets zu den Bereichen auf der Aqua Expo, die immer von vielen Kunden umlagert sind, was wohl an dem großen Angebot an Zierfischen liegen dürfte. Der Wasseraufbereiter EasyLife und Scaper-Tools von Aqua Rebell liefen am besten, fasste Inhaber Benjamin Wilhelmi zusammen. Außerdem würden sie immer kurz vor der Messe den Großhändler Ruinemans und Züchter in der Umgebung aufsuchen, um gute Lebendware zu bekommen. „Purpur-Prachtbuntbarsch oder Neon sind vielleicht nichts Besonderes, aber unsere sind besonders schön“, war er überzeugt – „Durchschnitt gibt es auch in jedem Baumarkt.“
Vereine wie die Deutsche Killifisch-Gesellschaft, Deutsche Cichliden-Gesellschaft, IG BSSW oder die Medaka-Gesellschaft Deutschland kümmerten sich mit ihren Mitgliedern um die Besucher und zeigten ihre Pfleglinge. Fachvorträge beim Aqua Expo Symposium boten an allen drei Tagen spannendes zum Thema Süßwasser, am besten besucht war allerdings der Aquascape-Workshop von Volker Jochum.
Schon im April steht der Umzug der Veranstaltung in die Zentralhallen Hamm an, die Ausgabe „XXL“ soll den Ausstellern und Besuchern vom 25. bis 27. April mehr Raum bieten sowie neu den Bereich Gartenteich, Koi und Goldfisch. In Dortmund war kein Platz mehr für Wachstum, erklärte Messeveranstalter Schönefeld. Einige Aussteller freuen sich bereits darauf und haben schon gebucht.
Andreas Tanke vom ATS-Aquashop mit seinen exklusiven Aquaristikbüchern versprach gleich, dass mindestens einer seiner Autoren in Hamm am Stand sein werde, vielleicht zwei. Darüber hinaus freute er sich über einige B2B-Anfragen für gebrandete Produkte wie Poster, Schlüsselanhänger und Magnete. Da werde er das Sortiment wohl erweitern.
Auf Wiedersehen in Hamm!
Dies ist die Langfassung des Beitrags aus der Printausgabe pet 12/2024.