Ralf Majer-Abele
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Zeit der Übernahmen

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Alle Jahre wieder gibt es in der Heimtierbranche einen Konsolidierungsschub. Starke Unternehmen, meist unterstützt von mächtigen Finanzinvestoren, übernehmen dann Wettbewerber und tragen dazu bei, dass die Konzentration innerhalb der Branche weiter zunimmt.  

Meist geht einer solchen Konsolidierungsphase eine Periode der Stagnation voran, in der der Gesamtmarkt nur noch geringes Wachstum erzielt oder sich gar rückläufig entwickelt. Finanzstarke Firmen kaufen sich dann durch den Erwerb anderer Unternehmen wertvolles Know-how und auch kompetentes Personal ein, um ihrem eigenen Expansionskurs neue Impulse zu geben. Oder sie schaffen durch Akquisitionen die Voraussetzungen, um in bestimmten Ländermärkten ihre Marktposition deutlich zu steigern. So ist das etwa der Fall bei den zahlreichen Übernahmen von deutschen und britischen Mittelständlern durch die schwedische The Nutriment Company. In der Tat befinden wir uns derzeit mitten in einer heftigen Konsolidierungsphase. Kaum eine Woche vergeht, in der in Europa nicht neue Übernahmen verkündet werden.  

Warum gibt es ausgerechnet im Moment so viele Übernahmen in der Heimtierbranche? Nach dem Boom während der Corona-Pandemie verzeichnet die Heimtierbranche zwar immer noch in manchen Warengruppen leichtes Wachstum. In manchen Bereichen ent­wickelt sich der Umsatz allerdings rückläufig oder stag­niert. Ein weiterer Grund für die zahlreichen Akquisitionen: Die Zahl der Player, die am Umsatzkuchen naschen, ist in Europa in den zurückliegenden Jahren stark gewachsen. Eine Art Goldgräberstimmung machte sich breit, nicht immer mit allzu viel Bezug zur Realität. Hinzu kommt, dass der seit einigen Jahren laufende Transformationsprozess der Heimtierbranche zu mehr Digitalisierung und zu mehr Nachhaltigkeit viel Geld kostet – Geld, das manche Unternehmen für eine Stärkung der eigenen Marktposition nicht aufbringen können oder wollen. Die Folge: Sie entschließen sich zum Verkauf ihres Unternehmens, solange dafür am Markt noch ein guter Preis zu bekommen ist.

Viele Firmen rechnen mit einer ungewissen Zukunft,in der Veränderungen an der Tagesordnung bleiben.In solchen Zeiten wünschen sich viele von ihneneinen starken Partner an der Seite.
Ralf Majer-Abele, Chefredakteur pet 

Eine finanzielle Notlage der übernommenen Firma dürfte allerdings für die meisten Akquisitionen nicht der Hauptgrund darstellen. Der Heimtierbranche geht es dank des Corona-Schubs weiterhin gut. Daran ändert auch nichts, dass 2023 und 2024 alles andere als…

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