Der stationäre Schweizer Zoofachhandel durfte während der Pandemie nur Futtermittel und Produkte des täglichen Bedarfes verkaufen. Deshalb stiegen seine Umsätze in den Corona-Jahren längst nicht so stark wie die der Berufskollegen in vielen anderen europäischen Ländern.
Auch wenn aber die Schweizer Zoofachhändler nicht unbedingt als typische Corona-Gewinner eingestuft werden können, lagen ihre Umsätze (inflationsbereinigt) in den ersten beiden Jahren der 2020er-Jahre auf einem höheren Niveau als jetzt. Die hohen Inflationsraten seit Ausbruch des russisch-ukrainischen Krieges haben auch die Eidgenossen schwer getroffen und für eine nachhaltige Kaufzurückhaltung gesorgt. Der Futterbereich war davon wenig bis gar nicht betroffen. Er ist auch in den zurückliegenden Monaten gewachsen. Schweizer Hunde- und Katzenbesitzer legen nach wie vor großen Wert auf hohe Qualität beim Futter für ihre vierbeinigen Lieblinge. Sie sparen deswegen hier weitaus weniger als in anderen Bereichen. Branchenexperten weisen allerdings darauf hin, dass der Fokus auf den Preis in der Schweiz auch beim Futter seit Anfang 2023 deutlich zugenommen hat. Aktionsangebote werden von den Endverbrauchern sehr geschätzt. Heimtierbesitzer wollen nicht auf qualitativ weniger gute Marken wechseln, aber sie möchten die von ihnen präferierten Produkte zum möglichst guten Preis.
Weniger positiv entwickelt sich das Heimtierzubehörsegment. Vor allem höherpreisige Produkte werden im Zoofachhandel kaum mehr nachgefragt, hört man allerorten. Nicht nur Katzbäume, Betten, Transportboxen und anderes Zubehör für Hund und Katze trifft das. Auch die Aquaristik leidet unter dem Sparverhalten der Schweizer. So ist der Trend zu größeren und teureren Aquarien, der während der Pandemie durchaus zu beobachten war, erstmal gestoppt. Manche Zoofachhändler erzählen auch, dass sich der Tierverkauf in den vergangenen Monaten rückläufig entwickelt habe.
Man darf gespannt sein, wann die Kauflust der Konsumenten wieder zurückkommt. An der Inflationsrate allein kann’s nicht mehr liegen. Die ist in der Schweiz deutlich unter die Zwei-Prozent-Grenze gefallen und damit geringer als in den Nachbarländern Deutschland und Frankreich.