Der NABU und sein bayerischer Partner LBV, der Landesbund für Vogel- und Naturschutz, rufen die Bevölkerung wieder dazu auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Dabei geht es darum, Bestandtrends häufiger Arten des Siedlungsraums wie Amseln, Meisen, Rotkehlchen und Spatzen zu ermitteln. Die Umweltverbände hoffen auch, Erkenntnisse über Wintergäste zu gewinnen, die aus kälteren Regionen nach Deutschland kommen. Zudem soll geschaut werden, inwieweit sich das Zugverhalten ändert, ob beispielsweise immer mehr „klassische Zugvögel“ auch im Winter in Deutschland bleiben.
Hohe Beteiligung
Die Stunde der Wintervögel ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands, bei der möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen sammeln und so Hinweise zur Entwicklung der heimischen Vogelbestände geben. Die Langzeitstudie liefert wertvolle Informationen für den Schutz der Artenvielfalt. 2023 beteiligten sich an der Aktion mehr als 99.000 Vogelfreunde. Sie haben insgesamt fast 2,3 Millionen Vögel aus knapp 68.000 Gärten und Parks gemeldet.
Die NAJU lädt zudem bei der Schulstunde der Wintervögel vom 8. bis 14. Januar alle kleinen Vogelfreunde ein, im Park, auf dem Schulhof und im Garten eine Stunde lang Vögel zu zählen und mehr über sie zu erfahren.
Weniger Sichtungen in 2023
Im zurückliegenden Jahr fielen die Sichtungen magerer aus als in den Jahren davor. So wurden mit im Durchschnitt 33,4 Vögel pro Garten weniger gemeldet als 2022. Damals waren es 35,5 Vögel. Der bisher eher milde Winter hat dafür gesorgt, dass typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa, wie der Bergfink, vermutlich in ihren Brutgebieten geblieben sind und sich den energiezehrenden Zug gespart haben“, erklärt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Auch die Waldvogelarten wie Buchfink, Buntspecht und Kernbeißer seien ebenfalls weniger häufig gezählt worden. Hier dürfte nach Ansicht von Miller das Mastjahr der Grund sein. Durch die große Fülle an Baumfrüchten bleiben die Vögel eher im Wald und kommen seltener in die Siedlungen.“