Die deutsche Heimtierbranche hält das hohe Umsatzniveau der Vorjahre und entwickelt sich trotz der allgemein angespannten Wirtschaftslage weiterhin positiv. Ihr Gesamtumsatz lag nach Angaben des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) im vorigen Jahr bei knapp 6,5 Mrd. Euro. Der Umsatz mit Heimtier-Fertignahrung im Fach- und Lebensmitteleinzelhandel übertraf das Vorjahresergebnis mit nunmehr 4,035 Mrd. Euro um 9,5 Prozent. Das Segment Bedarfsartikel und Zubehör hingegen ging mit einem Umsatz von 1,091 Mrd. Euro im Jahr 2022 um 0,9 Prozent leicht zurück.
„Während die Absätze beim Futter weitgehend stabil blieben, liegt die Umsatzsteigerung in diesem Bereich wesentlich in der aktuellen Inflation begründet“, sagt IVH-Vorsitzender Georg Müller. „Wie Hersteller anderer Produkte des täglichen Bedarfs mussten auch die Produzenten von Heimtier-Fertignahrung angesichts teils immenser Kostensteigerungen bei Energie, Verpackung und Logistik ihre Preise anheben.“
„Im Handel fragten Heimtierhalter Tiernahrung und andere Artikel des täglichen Bedarfs, wie beispielsweise Katzenstreu, regelmäßig nach. Bei Bedarfsartikeln und Zubehör wie Kratzbäumen, Gehegen oder Technik hingegen waren 2022 zunehmend die Auswirkungen der angespannten finanziellen Lage vieler Verbraucher zu spüren, Investitionen wurden zurückgestellt“, so ZZF-Präsident Norbert Holthenrich.
Markt für Katzenfutter dominiert
Mit einem Gesamtumsatz von 2,011 Mrd. Euro im stationären Handel und damit einem Plus von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr blieb der Markt für Katzenfutter auch im Jahr 2022 das größte Futtersegment. Dabei hat der Bereich Feuchtfutter mit einer Zuwachsrate von 13,6 Prozent (1,329 Mrd. Euro) erstmals seit Jahren das Segment Snacks einschließlich Katzenmilch mit einem Plus von 11,8 Prozent (326 Mio. Euro) als stärkster Wachstumstreiber überholt. Der Bereich Trockenfutter verzeichnete ebenfalls deutliche Zuwächse (356 Mio. Euro, plus 9,4 Prozent).
Der Markt für Hundefutter wuchs im Jahr 2022 ebenso weiter und erzielte in den klassischen Vertriebswegen mit 1,807 Mrd. Euro ein Umsatzplus von 7,8 Prozent. Auch in diesem Segment gab es mit Blick auf das stärkste Wachstum eine Verschiebung in Richtung Feuchtfutter: Dieser Bereich legte mit 595 Mio. Euro und einem Plus von 13,4 Prozent am deutlichsten zu, gefolgt von Trockenfutter (516 Mio. Euro, plus 7,4 Prozent) und Snacks (696 Mio. Euro, plus 3,6 Prozent).